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Stöbern Sie zwischen wiederentdeckten Klassikern und neuen Kompositionen aus der Bauernhofküche. Die regionalen Rezepte aus den Kochbüchern von Oma und Uroma laden Sie zum Streifzug durch die Regionen, Jahreszeiten, Traditionen und Brauchtum ein. Das Besondere: Alle Rezepte sind erprobt, praktikabel und die allermeisten schnell gemacht.
Haben Sie noch weitere spannende regionale Rezepte für uns? Dann schreiben Sie uns: landservice@lwk.nrw.de
Pickert ist die bekannteste Spezialität aus Ostwestfalen-Lippe. Das Wort Pickert hängt mit dem plattdeutschen Wort pecken (für kleben) zusammen. Pickert gilt als das typisch lippische und ostwestfälische Gericht seit dem 18. Jahrhundert.
Der Neujahrskuchen hat viele Namen - Eiserkuchen, Neujahrshörnchen, Piepkuchen, Röllekes in Westfalen oder Neujährchen im Rheinland - und eine lange Tradition. Der Neujahrskuchen besteht aus einer Waffel, die zu einem Hörnchen aufgerollt wird. Viele Menschen kennen das süße Gebäck aus der Bäckerei oder weil es in der Familie noch gebacken wird.
Was ist das? Kann man das essen? Und ob!!!
Knabbeln sind aufgebrochene Weißbrotstücke, die im Backofen in der Nachwärme getrocknet wurden. Sie wurden früher häufig zum Frühstück gegessen.
Struwen, Struven oder Strüvken, plattdeutsch Ölgekläppkes, Olikrabben oder Olikräppkes sind die regional sehr unterschiedlichen Namen für einen kleinen Hefepfannkuchen, der im Münsterland traditionell am Karfreitag gegessen wird.
Das Österliche Eierfärben hat eine lange, christlich geprägte Tradition. In vielen Familien werden die Eier am Karsamstag vor Ostern in einer geselligen Runde eingefärbt. Vor allem Kindern bereitet Eier färben eine große Freude.
Am Morgen des Ostersonntags startet dann die Österliche Eiersuche nach den schönen bunten Eiern.
Der Überlieferung nach wird dieses Gericht so genannt, weil sogar ein blindes Huhn in diesem Essen etwas Gutes finden kann.
Den westfälischen Knochenschinken gab es und gibt es überall in Westfalen. Er ist so verbreitet, weil in dem waldreichen Westfalen immer schon Schweine gehalten wurden, die Menschen das Fleisch durch Pökeln und Räuchern haltbar machen konnten, und so der Schinken zu einem Grundnahrungsmittel wurde und das Überleben sicherte. Schinken sind die haltbargemachten Hinterkeulen des Schweins. Die Keulen werden mit und ohne Knochen (daher die Unterscheidung "Knochenschinken" oder "Schinken") gepökelt.
Der westfälische Schinken gehört zusammen mit dem westfälischem Korn und dem Pumpernickel zu den bekanntesten westfälischen Spezialitäten.
"Münsterländer Töttchen" ist eine Spezialität aus dem Münsterland, wobei das westliche Münsterland das Töttchen nicht kennt. Es wird heute noch sehr gerne in der Landeshauptstadt Münster und den umliegenden Kreisen gegessen. Das Töttchen sieht einem Ragout oder einer Gulaschsuppe ähnlich und wird demnach auch als kleines Gericht oder Zwischenmahlzeit gegessen. Heute besteht es nur aus gekochtem Kalb- oder Rindfleisch.
Zur Namensgebung heißt es, dass französische Soldaten das Rezept im Dreißigjährigen Krieg mit nach Westfalen gebracht hätten. Aus "en tortue" sei die heutige Bezeichnung Töttchen geworden. "en tortue" heißt Zubereitung auf Schildkrötenart.
Westfalen hat sogar eine eigene Quarkspeise. Sie besteht aus Quark und geschlagener Sahne, roten angedickten Früchten und Bröseln von Pumpernickel. Die Westfalen nennen ihr Schwarzbrot "Pumpernickel". Es ist ein sehr dunkles und etwas süßlich schmeckendes Vollkornbrot. Gebacken wird es aus Roggenschrot und Rübenkraut. Daher auch die dunkle Farbe und der süßliche Geschmack.
Gerade in der Winterzeit kommt der Grünkohl häufig auf den Tisch, meist in Begleitung deftiger Würste, Kassler und Speck oder eben "Pinkel", einer geräucherten Grützwurst. Das leckere Winteressen lädt zu Kohlfahrten oder Boßeltouren und anschließendem gemeinsamen Grünkohlessen ein. Vor allem im Norden Deutschlands und in Westfalen ist diese Tradition sehr beliebt. Aber auch in anderen Teilen des Landes lädt man im Januar zum Grünkohlessen ein. In Ostwestfalen-Lippe trägt der Grünkohl seinem Wuchs entsprechend den Namen "Lippische Palme", weiter nördlich heißt er "Friesische Palme".
Ein typisches Winteressen in Westfalen sind Wurstebrot (Möpkenbrot) und Leberbrot. Das sind zwei verschieden aussehende und unterschiedlich schmeckende Kochwürste. Das Wurstebrot wird auch Möpkenbrot genannt. Aber warum werden sie als Brote bezeichnet? Der Grund ist, dass diese Würste neben Fleisch, Brühe und Gewürzen auch einen gehörigen Teil Mehl wie Weizenmehl im Leberbrot oder Roggenschrot im Wurstebrot enthalten.
Pfefferpotthast ist ein traditionelles Gericht aus Westfalen, das im Winter mit Roter Bete und eingelegten Gurken genauso schmackhaft ist wie im Sommer mit einer Beilage aus Salzkartoffeln und frischem Salat.
Kartoffelgerichte haben in Westfalen eine lange Tradition, da Kartoffeln günstig in der Beschaffung waren und sich die Knollen gut über den Winter lagern ließen. Heutzutage geht der pro Kopf Verbrauch von Kartoffeln stark zurück. Mit unseren leckeren Rezepten kommt die Kartoffel zurück auf den Tisch! Probieren Sie es aus!
Eierkuchen, Pfannekuchen, Mehlpfannkuchen, Flädle, Palatschinken in Österreich, pancake in Amerika, Plinsen und Bliny im slawischen Raum und viele andere regionstypische Bezeichnungen gehören zur alltäglichen Küche. Dass die Pfannkuchen so verbreitet sind, liegt sicher daran, dass Mehl, Eier, Milch und Salz im Sommer wie im Winter relativ preiswert zur Verfügung stehen.
Den Begriff Platenkuchen (gesprochen mit einem langem aa) kennen viele Menschen auf dem Land. Das Wort "Plate" ist das plattdeutsche Wort für Platte oder flaches Blech. So meint der Platenkuchen einen Kuchen, der auf einem flachen, eckigen Blech (im Gegensatz zur runden Tortenform) gebacken wird.
Püfferchen sind wie kleine, dicke, runde Pfannkuchen. Sie schmecken pikant und werden wie Kartoffelpuffer oder Hefeplätzchen (westfälisch Struwen) in einer Pfanne gebacken und dann heiß verzehrt.
Ein Püfferchen ist kein Pickert und auch kein Reibeplätzchen. Alle drei Gerichte sind in Halle und Umgebung Tradition und werden heute noch gerne gegessen. Sie haben sogar einige Gemeinsamkeiten, denn sie bestehen alle u. a. aus Weizenmehl, geriebenen Kartoffeln und Eiern. In vielen Familien wurde Kastenpickert gebacken. Häufig haben die Frauen mehr Teig für den Kastenpickert angerührt, damit sie Püfferchen daraus backen können. In den Kastenpickertteig kann man für Püfferchen zusätzlich noch Eier und Milch herein geben.