Heidelbeeren

Heidelbeeren

Heidelbeeren werden auch Blaubeeren oder Bickbeeren genannt.
Es sind Wald- und Kulturheidelbeeren, die sich in ihrer Größe, der Farbe ihres Fleisches und Saftes unterscheiden.
Als Heidekrautgewächse wachsen sie in lichten Nadel- und Mischwäldern, auf der Heide und im Hochmoor. Waldheidelbeeren gehören zu den Wildfrüchten und lassen sich nicht kultivieren.
Als Kulturpflanze wird die Kulturheidelbeere angebaut. Sowohl die Sträucher als auch die Früchte der Kulturheidelbeere sind größer als die der Waldheidelbeere.

Heidelbeeren
Heidelbeeren sollten beim Einkauf schön prall sein. Sie sind druckempfindlich, daher vorsichtig zu transportieren und behutsam zu behandeln.
Heidelbeeren sind von Juni bis September erhältlich. Juli und August sind die Monate mit dem größten Angebot an Heidelbeeren, in denen auch Heidelbeeren aus Deutschland angeboten werden. Frische Heidelbeeren gibt es dann in der Obstabteilung der Supermärkte in 100 g - 500 g Schälchen, auf den Wochenmärkten und in zahlreichen Hofläden der Obstbauern in der Region.
Für den Vorrat sind sie ebenfalls tiefgefroren und im Glas erhältlich.
Frische Heidelbeeren müssen rasch verbraucht werden.
Früchte der Kulturheidelbeere sind in der Regel länger haltbar als die der Waldheidelbeere. Sie können im Kühlschrank bis zu einer Woche aufbewahrt werden.
Heidelbeeren müssen behutsam behandelt werden. Die kleinen Früchte sind besonders druckempfindlich, schimmeln schnell und werden leicht bitter.
Frische Heidelbeeren sollte man deshalb immer vorsichtig transportieren und zügig nach dem Kauf genießen.
Heidelbeeren lassen sich auch gut einfrieren. Am besten friert man sie lose auf einem Tablett liegend kurz vor und verpackt sie anschließend in Dosen. Die im Handel erhältlichen tiefgefrorenen Heidelbeeren sind fast ausschließlich Kulturheidelbeeren.
Heidelbeeren sind erbsengroß und besitzen eine blaue bis violette Farbe. Je nach Sorte sind sie mit einer mehr oder weniger ausgeprägten Wachsschicht überzogen. Das Fruchtfleisch ist mit zahlreichen kleinen Kernen versehen.
Heidelbeeren haben ein unverwechselbares, intensives Aroma, sie schmecken süß-sauer und sind sehr saftig. Der dunkelrote Saft färbt sehr stark. Deshalb sollten Saftflecken sofort entfernt werden.
Die Beeren müssen vor dem Verzehr gründlich verlesen werden. Die Früchte werden am besten in einer Schüssel mit stehendem Wasser gewaschen, so können oben schwimmende Fremdkörper, z. B. Stiele und Blätter leicht entfernt werden. Danach können sie auf einem Küchentuch trocknen.

Neben dem Rohverzehr eignen sich Heidelbeeren gut zum Einkochen und Backen. Ob als Kompott, Gelee oder Konfitüre, Blaubeeren sind ein besonderer Genuss. Empfehlenswert sind sie auch als Zugabe zu Joghurt oder Quarkspeisen. Die Beeren sind eine farblich ansprechende Ergänzung für Obstsalate und Obstkuchen. Pfannkuchen und Muffins geben sie eine fruchtige Note.
Zucker, Honig, Vanille, Zimt oder Nelken schmecken gut zu Heidelbeeren und runden das Aroma ab.

Besonders beliebt sind Heidelbeeren als Kuchenbelag. Auch in Deutschland sind die ursprünglich in Amerika beliebten "Blueberry Muffins", Muffins mit eingebackenen Heidelbeeren, eine Bereicherung auf jeder Kaffeetafel.
Heidelbeeren enthalten viel Wasser und sind kalorienarm. Sie sind reich an wertvollen Fruchtsäuren, Mineralstoffen wie Magnesium und Eisen, Gerbstoffen, sowie Karotin, Vitamin C und Vitamin B6. Ihr Anteil an Provitamin A ist hoch.
Die blaue Farbe der Früchte geht auf die enthaltenen Anthocyane zurück. Der blaue Farbstoff wirkt wie ein Antibiotikum und ist wirksam gegen freie Radikale.
Frische Beeren können leicht abführend wirken, getrocknete Heidelbeeren sollen bei Durchfallerkrankungen und Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut helfen. Hierzu bereitet man häufig Tees aus getrockneten Heidelbeeren zu.
Wegen des Fuchsbandwurms sollen wilde Heidelbeeren nicht roh verzehrt werden. Es wird geraten, wilde Heideleeren zu waschen und zu erhitzen, denn die winzigen Eier des Erregers werden nur bei einer Temperatur von über 60 Grad abgetötet. Kälte kann ihnen nichts anhaben. Das Menschen sich durch den Verzehr von wilden Beeren mit dem Fuchsbandwurm infizieren, ist allerdings extrem selten.
Bei Kulturheidelbeeren ist das aber kein Thema, sie werden kurz gewaschen und können direkt verzehrt werden.

Heidelbeersorten

Kulturheidelbeeren kommen aus Nordamerika. Seit 1909 züchtet man Heidelbeeren mit dem Ergebnis, dass sie groß und fast kernlos sind. Kultivierte Heidelbeeren haben ein festeres Fruchtfleisch und sind länger haltbar. Es gibt rund 30 verschiedene Sorten Kulturheidelbeeren.

Die Heidelbeere "Earlyblue" ist eine starkwachsende Sorte. Die Reifezeit beginnt Anfang Juli. Ihre Früchte sind groß, dunkelblau und haben einen sehr aromatischen, süßen Geschmack. Sie sind am besten für den sofortigen Verzehr geeignet.

Die Heidelbeere "Goldtraube" ist eine starkwüchsige und gesunde Sorte. Sie ist unempfindlich gegen Winterfrost und Trockenheit. Die Früchte sind mittelblau, groß, fest und aromatisch. Ab August reifen die wohlschmeckenden Früchte und bescheren eine gute Ernte.

Heidelbeeranbau

Heidelbeeren sind beliebte Sträucher für den Obstgarten, stellen aber spezielle Ansprüche an Boden und Standort.
Die Pflanzen brauchen einen humusreichen, kalkfreien und gleichmäßig feuchten Boden. Damit die Heidelbeere gut gedeiht, empfehlen sich ein durchlässiger Standort und ein schwach saurer Boden. Heidelbeeren sind Flachwurzler, damit diese geschützt sind, sollte der Boden bedeckt sein, z. B. mit Rindenmulch.

Die Kultur-Heidelbeeren stammen nicht von der heimischen Heidelbeere ab, sondern sind aus Kreuzungen der Amerikanischen Blaubeere mit einigen anderen Arten hervorgegangen. Sie sind wesentlich großfruchtiger als die heimischen Heidelbeeren und besitzen im Gegensatz zu diesen helles Fruchtfleisch.

Für das Anpflanzen von Heidelbeeren sollte man sich bereits beim Kauf, trotz des höheren Preises, für drei bis vier Jahre alte Containerpflanzen mit mehreren Seitentrieben entscheiden. Die Kosten liegen bei ca. 10 € pro Pflanze. Sie sind robuster und man kann schneller größere Mengen ernten.

Kulturheidelbeeren benötigen einen Pflanzabstand von 1,50 m. Auch wenn Kulturheidelbeeren selbstbefruchtend sind, wird der Ertrag durch die Nachbarschaft von zwei oder drei Pflanzen gesteigert.
Die Beeren an einem Strauch werden nicht gleichzeitig, sondern in Etappen reif. Das hat den Vorteil, dass man über mehrere Wochen immer wieder ernten und genießen kann.