Esskastanien

Esskastanien

Die Esskastanien, botanisch Castanea sativa, zählen zu den Nussfrüchten und ihre Bäume zu den Buchengewächsen. Verbreitet sind auch die Bezeichnungen Edelkastanien, Maronen oder Maroni. Esskastanien kommen ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum.
Früher wurden Esskastanien als Getreideersatz in schlechten Erntejahren verwendet. Mit Verbreitung der Kartoffel verloren die Esskastanien verstärkt an Bedeutung.
Ihre bekannteste Verwendung finden Esskastanien heute als geröstete "heiße Maroni".

Esskastanien
In roher Form kann man Esskastanien gelegentlich auf Wochenmärkten, schwerpunktmäßig im Herbst, oder im Einzelhandel kaufen. Achten Sie darauf, dass die Früchte keine schwarzen Stellen und Ränder aufweisen.
Verstärkt sind Esskastanien in bereits gekochter und einvakuumierter Form oder in Konserven zu erhalten.
Esskastanien lassen sich auch in Form zahlreicher verarbeiteter Produkte kaufen. So gibt es sie als Esskastanienpuree und -mehl. Ebenso als Maronencreme, welche aus Wasser, Zucker und Maronenmark hergestellt wird. Bekannt sind auch die "marron glacés" - kandierte Maronen.
Frische Esskastanien sollten innerhalb von zwei Wochen verbraucht werden. Bis dahin sind sie trocken, kühl und luftig zu lagern, d. h. nicht im Kühlschrank.
In rohem Zustand haben Esskastanien aufgrund ihres hohen Stärkeanteils einen mehligen, herben Geschmack. Erst durch Rösten oder Kochen werden sie bekömmlich.
Dazu werden die rohen Maronen von den Schalenresten befreit und mit einem spitzen Messer kreuzweise eingeschnitten. Anschließend die Maronen auf ein Blech geben und 10 - 15 Minuten im Backofen rösten bis sich die äußere Schale nach außen biegt. Nach kurzem Abkühlen können die Maronen geschält werden. Die braune Schalenschicht wird komplett entfernt.
Alternativ zum Rösten können die eingeschnittenen Maronen auch fünf Minuten gekocht werden.
In der herzhaften Küche werden Esskastanien z. B. zu Rotkohl oder Rosenkohl gereicht oder auch zu Wild und Geflügel. Traditionell wird z. B. die Weihnachtsgans gerne mit Maronen gefüllt.
Süße Alternativen sind neben den bekannten gerösteten, heißen Maroni zum Beispiel ihre Weiterverarbeitung zu Mehl und schließlich zu Gebäck.
100 g essbarer Maronenanteil weist einen Energiewert von 196 kcal auf.
Bei den Mineralstoffen sind Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen nennenswert vertreten.
Zudem weisen Maronen Vitamine der B-Gruppe sowie Vitamin E auf.
Esskastanien bilden in der Gruppe der Nüsse eine Ausnahme, da sie wenig Fett und Eiweiß beinhalten. Stattdessen weisen sie aber einen hohen Anteil an Kohlenhydraten auf.
Ebenso sind sie für Menschen mit Rheuma oder Gicht gut geeignet.
Probieren Sie einmal Esskastanien mit Honig! Dazu werden einfach die Esskastanien zerdrückt und in Honig eingelegt.
Ab und zu ein Löffel davon soll zu einem guten Wohlbefinden beitragen.

Esskastaniensorten

Man unterscheidet folgende Sorten:

Kastanien: Fleisch segmentiert, weniger schmackhaft, nur kurze Zeit haltbar

Maronen: Fleisch nicht segmentiert, aromatischer Geschmack, länger haltbar

Dauermaronen: müssen gepflückt werden, Fleisch nicht segmentiert, aromatischer Geschmack, noch länger haltbar

Esskastanienanbau

Esskastanien wachsen auf Bäumen in stacheligen Fruchthüllen. Sie werden ab Ende September / Anfang Oktober reif, was sich dadurch andeutet, dass ihre Fruchthüllen aufplatzen und sie von den Bäumen fallen.

In Deutschland werden Esskastanien kaum systematisch kultiviert. Stattdessen findet man Esskastanienbäume in der freien Natur - schwerpunktmäßig in Kulturgärten, Parks von Schlössern etc.

Dennoch ist die Anpflanzung eines Esskastanienbaumes im heimischen Garten problemlos möglich.