Weißkohl

Weißkohl

Weißkohl wird auch als Weißkraut, Kappes, Kappus, Kabis und Kraut bezeichnet. Weißkohl ist eine Kopfkohlart. Die weißlich-grünen, glatten Blätter bilden einen fest geschlossenen Kohlkopf. Die Kopfformen sind rund oder rund abgeflacht, länglich und sogar spitz.
Weißkohl gehört zu den Kohlgewächsen und ist ein Kreuzblütler. Eigentlich ist Kohl eine zweijährige Pflanze. Im zweiten Jahr würde sie gelb blühen. Sie wird aber im ersten Jahr, wenn die Köpfe gut ausgebildet sind, geerntet. Weißkohlköpfe können mehrere Kilogramm schwer werden.
Weißkohl hat, verglichen mit allen anderen Kopfkohlarten, den kräftigsten Geschmack.

Weißkohl ist ein sehr leckeres und wertvolles Gemüse. Früher war es im Winter eins von wenigen Grundnahrungsmitteln. Denn Weißkohl kann man lange Zeit lagern und ist preisgünstig. Aus Weißkohl wurde auch früher schon Sauerkraut hergestellt. Weißkohl und Sauerkraut waren damals für die Ernährung im Winter so wichtig, weil sie die Bevölkerung mit Vitamin C versorgten.
Weißkohl stammt vom Wildkohl ab. Dieser wächst heute noch an den Mittelmeerküsten und den Westküsten von Europa.
Weißkohl wird gegart als Gemüse, roh für den bekannten Krautsalat und konserviert als Sauerkraut verwendet. Aus über der Hälfte der Weißkohlernte wird Sauerkraut hergestellt. Sauerkraut gehört zu den beliebtesten Gemüsen der Deutschen.

Spitzkohl ist eine Art des Weißkohls. Der Kopf hat eine markante spitze Kegelform. Er ist vom Gewicht her leichter und geschmacklich milder als Weißkohl.
Weißkohl wird vorwiegend in den Kohlanbaugebieten im Rheinland, in Niedersachsen und im Süddeutschen Raum angebaut.

Weißkohl
Feldfrischen hiesigen Weißkohl kann man ab Sommer einkaufen. Herbst- und Lagersorten werden das ganze Jahr über angeboten.
Für eine Weißkohlmahlzeit rechnet man 200 g geputzten Weißkohl pro Person.
Weißkohl und Spitzkohl kann man gut an Gemüseständen auf dem Wochenmarkt, im Hofladen oder im Lebensmittelhandel einkaufen. Frische Ware erkennt man an den frischen Schnittstellen der Strünke und an den festen und knackigen Blättern.
Kohl sollte im Haushalt kühl und trocken gelagert werden. Im Kühlschrank hält er sich ca. 1 Woche frisch.
Weißkohl und auch Spitzkohl kann man, wenn man ihn gewaschen und kleingeschnitten hat, blanchieren und einfrieren. Eingefroren hält er 3 Monate lang.
Aus Weißkohl und Spitzkohl kann man sehr gut Rohkostsalate zubereiten.
Krautsalat ist bei vielen sehr beliebt und gar nicht so schwer zuzubereiten. Der Spitzkohl hat zartere Blätter und ist deshalb vielleicht noch besser geeignet.
Der Kohlkopf wird abgespült und in Hälften oder Viertel zerteilt. Nun kann man den Kohl auf einer eng eingestellten Aufschnitt- oder Brotmaschine oder in einer Küchenmaschine fein schneiden. Wer es etwas mürber mag, kann den Kohl mit Salz bestreuen und mit einem Holzstampfer wenige Minuten stampfen.
Nun übergießt man den Kohl mit einer heißen Marinade aus Öl, Zitronensaft oder Essig und Honig oder Zucker. Der Krautsalat sollte einige Stunden im Kühlschrank marinieren können.
Im Winter passen Orangen- und Apfelscheiben und Rosinen sehr gut dazu. Im Sommer sind Radieschen, Weintrauben und frische Kräuter eine tolle Ergänzung.
An Vitaminen weist Weißkohl besonders ß Carotin (Vorstufe des Vitamin A), Vitamin E, Vitamin C und Folsäure auf.
Bei den Mineralstoffen sind vor allem Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen zu erwähnen.
Weißkohl enthält sehr viel Vitamin C. Weißkohl ist sehr gesund, weil er energiearm ist und gleichzeitig viele Balllaststoffe und wertvolle Vitamine, Mineralien hier Kalium, Kalzium und Magnesium und Spurenelemente enthält.
Bei manchen Menschen können nach einem Kohlessen Blähungen auftreten. Dieses kann vermieden werden, wenn man das Kohlgericht mit Kümmel zubereitet.
Für Sauerkrauteintopf immer zuerst die Kartoffeln im Topf gar kochen. Dann erst das Sauerkraut aus der Dose oder vom Metzger auf die Kartoffeln geben und den Eintopf in 20 Minuten fertig garen. Würde man die Kartoffeln und das Sauerkraut von Anfang an zusammen garen, würden die Kartoffeln nicht gar, da die Säure den Garvorgang verzögert.
Sauerkraut harmoniert sehr gut mit Kassler und Mettendchen.

Weißkohlsorten

Die Sortenvielfalt ist groß. Es gibt frühe, mittlere und späte Sorten.

"Mini Weiß Kohl" hat einen runden, sehr kleinen Kopf mit einem Kopfgewicht von ca. 500 g.

Der Weißkohl "Autumn Queen" ist ein flachrunder Kopfkohl (sogenannter Türkenkohl) mit einem durchschnittlichen Kopfgewicht von 2 - 3,5 kg.

"Spitzkohl" ist leichter als Weißkohl. Er hat einen spitzkugligen Kopf. Die Blätter sind nicht so eng anliegend wie beim Weißkohl und er ist milder im Geschmack.

Weißkohlanbau

Frühe Kohlsorten wachsen gut in einem leichten Gartenboden. Mittlere und späte Sorten brauchen lehmige und gut versorgte Gartenböden.

Für den frühen Anbau im Garten werden vorgezogene Jungpflanzen ab Anfang April ins Beet gesetzt. Ab Juni sind dann die ersten Köpfe erntereif. Diese Köpfe sind aber nicht so lange lagerfähig wie später geerntete Lagersorten. Ab Mitte Mai gepflanzte Sorten können im Spätsommer und frühen Herbst geerntet werden. Bis Ende Juni wird der späte Kohl gepflanzt und kann bis in den Winter hinein geerntet werden. Kohlpflanzen sind Starkzehrer und haben einen hohen Nährstoffbedarf.

Kohl aus dem eigenen Garten ist langfristig lagerfähig. Er sollte kalt, trocken und gut belüftet gelagert werden.

Kohlhernie ist leider eine verbreitete und gefürchtete Kohlkrankheit. Schleimpilze lösen die Krankheit aus. Die Wurzeln verformen sich und die Pflanzen sterben ab. Diese Pflanzen müssen vernichtet werden. Eine Gegenmaßnahme wäre eine weite Fruchtfolge (7 Jahre) zu anderen Kreuzblütlern. Das bedeutet, dass das befallene Beet nicht für Kohlsorten, Rettich, oder Senfgewächse genutzt werden sollte.

Heiteres

Die Liebe der Deutschen zum gesäuerten Weißkohl, dem "Sauerkraut", zeigt sich auch in den Geschichten rund um "Max und Moritz'" von Wilhelm Busch:

Eben geht mit einem Teller
Witwe Bolte in den Keller,
dass sie von dem Sauerkohle
eine Portion sich hole,
wofür sie besonders schwärmt,
wenn er wieder aufgewärmt.