Kartoffeln

Kartoffeln

Kartoffeln oder auch Erdäpfel genannt, sind ein Nachtschattengewächs und stammen ursprünglich aus Südamerika. Sie wurden als Zierpflanzen wegen der schönen Blüten eingeführt.

Heute unterscheidet man zwischen Industrie- und Speisekartoffeln. Aus Industriekartoffeln werden z. B. Stärkemehl für Puddings oder Alkohol gewonnen, der weiter veredelt wird.

Speisekartoffeln werden frisch und verarbeitet zu Chips, Pommes frites und vielen anderen Produkten angeboten.
Speisekartoffeln sind ein wertvolles Grundnahrungsmitteln. Als frisch zubereitete Salz- oder Pellkartoffeln landen sie aber immer weniger auf unseren Tellern.
In NRW werden sie u. a. im Münsterland, im Rheinland und in Ostwestfalen-Lippe angebaut.

Kartoffeln
Eine gute Auswahl an frischen, leckeren Sorten gibt es ganzjährig auf dem Wochenmarkt und im Hofladen direkt beim Kartoffelbauern. Hier spricht der kurze Weg für Frische, Geschmack und Qualität. Jede Kartoffel leidet, je mehr sie umgepackt und transportiert wird.
Aber auch in vielen Supermärkten kann man zwischen zahlreichen Kartoffelsorten auswählen.
Kartoffeln mögen es dunkel. Lagern Sie Kartoffeln am besten in einem dunklen, kühlen Raum. So bleiben sie frisch und fest in der Schale und behalten ihren natürlichen Geschmack.
Es gibt ganz viele verschiedene Kartoffelsorten. Sie unterscheiden sich einerseits durch ihre Kocheigenschaften wie festkochend, vorwiegend-festkochend und mehlig-kochend. So kann man für jedes Gericht die geeignete Kartoffel auswählen. Festkochende Sorten sind ideal für Salz-, Pell-, Bratkartoffeln und Kartoffelsalat. Vorwiegend festkochende Knollen sind sehr geeignet für Eintöpfe, Backkartoffeln und Rösti. Mehlig kochende Kartoffeln braucht man, wenn man echtes Kartoffelpüree, Klöße und Kroketten zubereiten will.

Kartoffeln sind Alleskönner in der Küche. Als Vorspeise, als Hauptgericht und Beilage bis hin zu süßen Speisen, wie z. B. Kartoffelwaffeln oder Kartoffelkuchen, kann man sie auf den Tisch bringen.

Bratkartoffeln aus rohen Kartoffeln werden besonders knusprig, wenn die Kartoffelscheiben mit Küchenkrepp trocken getupft und mit etwas Mehl bestäubt und dann gebraten werden.

Bei der Zubereitung von Kartoffelpuffern kann man viel Fett sparen, wenn man sie im Waffeleisen abbackt.

Kartoffeln schälen geht ganz schnell, und macht durchaus Freude, wenn man ein scharfes Messer oder einen praktischen Sparschäler verwendet.
An Vitaminen weist die Kartoffel vor allem ß-Carotin (Vorstufe Vitamin A), Vitamin E, Vitamin C und Folsäure auf. Kaum bekannt ist der hohe Vitamin C-Gehalt in den Kartoffeln. Gerade im Herbst und im Winter, wenn Erkältungszeit ist, sind Kartoffelgerichte deshalb wertvoll.

Unter den enthaltenen Mineralstoffen finden sich Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen.
Das Kartoffeleiweiß besitzt eine sehr hohe biologische Wertigkeit. Wenn man zu Kartoffeln noch tierische Lebensmittel wie Milchprodukte oder Fleisch verzehrt, ist das Eiweiß besonders gut für den Körper nutzbar. Kartoffeln sorgen außerdem für eine lang anhaltende Sättigung. Das Gute daran ist, dass sie fast kein Fett enthalten und den Körper nicht mit überflüssigen Kalorien belasten.

Kartoffeln sind eine sehr preiswerte und hochwertige Basis für viele vegetarische Gerichte.

Kartoffeln sollte man erst dann schälen, wenn man sie verarbeiten will. So bleiben die wertvollen Vitamine und Mineralstoffe in der Kartoffel enthalten und werden nicht herausgelöst. Eine Alternative: Servieren Sie mal Pellkartoffeln! Pellkartoffeln sind besonders wertvoll, denn die Schale schützt die wasserlöslichen Vitamine und Mineralstoffe.

Grüne Stellen an Kartoffeln entstehen durch Licht, das auf die Kartoffeln fällt. Diese Stellen enthalten Solanin. Das ist schädlich. Deshalb müssen die grünen Stellen großzügig abgeschält werden.
Probieren Sie auch mal historische Kartoffelsorten wie "Ackersegen", das "Bamberger Hörnchen" oder die "Linzer Blaue". Das sind echte Spezialitäten und eine tolle Abwechslung auf dem Teller. Die alte Sorte "Linzer Blaue" hat eine blaue Schale und auch ein lila-blaues Fruchtfleisch. Wenn man daraus Kartoffelsalat zubereitet, ist das schon ein außergewöhnlicher Hingucker und eine geschmackliche Spezialität.

Kartoffelsorten

In Nordrhein-Westfalen werden viele verschiedene Kartoffelsorten angebaut. Die Kartoffelsorten werden nach ihrem Reifezeitpunkt eingeteilt.

Kartoffelanbau

Kartoffeln werden schon sehr früh, ab Mitte März, gepflanzt.
Damit sie gut wachsen können, brauchen Sie einen Boden, der sich schnell erwärmt. Diese geeigneten Böden, z. B. sandige Böden, gibt es im Münsterland und in Ostwestfalen. Auf sandigen Lößböden wachsen Kartoffeln auch sehr gut. Diese Böden sind in der Soester Börde, am Niederrhein und in der Köln-Aachener-Bucht zu finden.

Manche Kartoffelbauern legen über die Kartoffeldämme dünne Folie. Dadurch erwärmt sich der Ackerboden etwas schneller und die Kartoffeln werden etwa 2 Wochen früher reif.
Trotz Maschineneinsatz ist der Kartoffelanbau sehr arbeitsintensiv.


Weiterführende Informationen zum Kartoffelanbau finden Sie in der folgenden Broschüre:

Kostenloser Download: "Heimvorteil Kartoffel | Selbst angebaut - Selbst zubereitet!"

Heiteres

Der Trick mit der Kartoffel

Es war gar nicht so einfach, die Deutschen zu Kartoffelessern zu machen.
Trickreich hat es der "Alte Fritz" (Friedrich II, König von Preußen) aber geschafft:

Er ließ die Kartoffelfelder von seinen Soldaten bewachen.
Die Leute hielten die Knollen deshalb für wertvoll,
stibitzten einige und bauten sie an.
Von da an waren Kartoffeln die Lieblingskinder in unseren Küchen.