Erbsen

Erbsen

Erbsen sind krautartige, einjährige, relativ frostempfindliche Gemüsepflanzen. Erbsen (Pisum sativum) sind Schmetterlingsblütler und gehören zu den Hülsenfrüchten. Je nach Sorte werden sie zwischen 0,5 bis 1,20 m hoch.
Sie bilden eine Pfahlwurzel, die bis 1,20 m tief in den Boden reicht. An den Seitenwurzeln leben Knöllchenbakterien, die Stickstoff (N) an sich binden können. So wird wertvoller Stickstoff gebunden und der Boden dadurch angereichert.

Erbsen blühen im Mai und Juni in weißer, rosa oder purpurroter Farbe.
Von den Erbsenpflanzen werden die Schoten geerntet. Die Samen werden aus den Schoten ausgehülst, gepalt bzw. gedöppt. Die Erbsen werden gegart und schmecken pikant-süßlich.

Erbsen stammen von Wildarten aus dem östlichen Mittelmeerraum, aus Tibet und Indien ab. Die Erbse ist wohl die älteste Kulturpflanze und wurde zuerst im Nahen Osten angebaut. Erbsen galten damals als Delikatesse und waren sogar Bestandteil einiger kultischer Rituale. In England gab es im Jahr 1433 einen Parlamentsbeschluss, der nur den Leuten erlaubte Erbsen zu essen, die mindestens im Rang eines Barons standen.
Heute sind Erbsen nach wie vor eine der beliebtesten Gemüsearten.
Es gibt zahlreiche Erbsenarten wie z. B. Palerbsen, Markerbsen oder Zuckererbsen. Zuckererbsen sind eine Erbsenart, die besonders zarte Schoten bildet. Hier wird die Schote mitsamt der Erbse gegessen.
Gemüsebauern in ganz NRW bauen Erbsen an.

Erbsen
Erbsen werden überwiegend tiefgefroren, getrocknet oder eingekocht in Dosen verkauft. Das hat auch seinen guten Grund. Denn wenn man frische Erbsenschoten kauft, muss jede Erbsenschote einzeln in die Hand genommen und die frischen Erbsen herausgeholt werden. Das ist viel Arbeit, die man meistens lieber den Maschinen überlässt.
Ab Anfang Juni kann man aus hiesigem Anbau frische Erbsenschoten einkaufen. Man rechnet pro Person 200 g ausgepalte Erbsen. Dafür braucht man ca. 500 g frische Erbsenschoten.
Erbsenkonserven und Tiefkühlerbsen werden nach 5 Korngrößen von "extrafein", "fein", "mittelfein", "mittelgroß" bis "Junge Erbsen" angeboten.
Zuckererbsen, die im Ganzen mit Schote verzehrt werden, sind ein besonders delikates Gemüse. Sie sind frisch im Frühsommer und Sommer erhältlich.
Aus dem eigenen Garten geerntete Erbsen sollten möglichst bald gepalt bzw. ausgehülst und zubereitet werden. Im Kühlschrank sollten die Schoten höchstens 3 Tage lagern, da sie sonst an Geschmack, Farbe und Süße verlieren.
Ist die Erntemenge zu groß, kann man Erbsen blanchieren und durch Tiefgefrieren einige Monate lang haltbar machen.
Ebenso kann man sie auch einkochen.
Überreife Palerbsen werden hart. Aber auch sie kann man noch verwenden, indem man sie wie getrocknete Erbsen zubereitet. Das heißt einweichen und so lange kochen, bis sie gar sind. Diese Erbsen sind besonders lecker für eine Erbsensuppe.
Frische Erbsenschoten werden ausgepalt, ausgehülst bzw. gedöppt. Die Erbsen werden dann gewaschen und sollten gut abtropfen. Nun kann man sie garen und mit anderen Gemüsen wie Möhren, Blumenkohl oder Brokkoli zusammen anrichten.
Würzen kann man Erbsen gut mit Salz, etwas Zucker und frischen Kräutern wie Petersilie und Schnittlauch. Ein Stich Butter unterstreicht den Geschmack.
Besonders Kinder lieben dieses junge und süße Gemüse.
An Vitaminen weisen Erbsen u. a. ß-Carotin, Vitamin E, Vitamin C und Folsäure auf.
Bei den Mineralstoffen sind u. a. Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen vertreten.
Erbsen enthalten hochwertiges Eiweiß und gehören zu den eiweißreichsten Gemüsearten überhaupt. Für Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, ist daher das Eiweiß aus Erbsen eine wichtige Eiweißquelle.

Ebenso sind Erbsen ein sehr ballaststoffreiches Gemüse. Ein Erwachsener sollte mindestens 30 g Ballaststoffe pro Tag zu sich nehmen. Mit einer Portion Erbsen hat man schon 1/3 des Tagesbedarfes auf leckere Weise gedeckt.
Zuckererbsen haben eine zarte genießbare Schote. Zuckererbsen werden nicht ausgehülst, sondern samt Schote gegessen. Besonders lecker sind sie, wenn man sie nur in etwas Butter dünstet. Man kann Zuckererbsen aber auch roh als leckeres Naschgemüse verzehren.

Markerbsen kann man sowohl gegart als auch roh essen. Sie schmecken sehr lecker, da sie durch den hohen Zuckeranteil recht süßlich schmecken. Für Kinder sind Erbsen ein wunderbares Lieblingsgemüse.

Getrocknete Erbsen gibt es geschält oder ungeschält. Geschälte Palerbsen braucht man nicht über Nacht einweichen.

Erbsensorten

Es gibt drei Arten von Garten- oder Pflückerbsen.

Palerbsen
Die Schal- und Palerbse ist besonders stärkehaltig und schmeckt leicht mehlig. Sie ist robust und kann schon Anfang März ausgesät werden. Diese Erbsen werden nicht frisch gegessen, sondern sie reifen aus. Dann werden sie getrocknet und man verwendet sie für eine leckere Erbsensuppe oder um ein Erbsenpüree zu kochen.

Markerbsen
Die süß schmeckenden Markerbsen sind kälteempfindlicher und werden oft erst im April ausgesät. Sie sind ein besonders zartes Gartengemüse.

Zuckererbsen
Die Zuckererbse hat die kleinsten Samen / Erbsen und eine zarte Hülse. Bei Zuckererbsen wird die zarte, noch nicht ganz ausgereifte Hülse mitgegessen. Man kann sie roh oder gegart verzehren.

Die Kichererbse ist eine Erbsensorte, die in unserem Klima keine Rolle spielt, aber in Süd- und Osteuropa verbreitet ist.
Weiter gibt es noch Erbsensorten, die nach ihrer Wuchshöhe unterschieden werden. Es gibt auch Erbsen, die farbige Hülsen haben. So hat z. B. die "Kapuzienererbse Blauschokker" dunkelviolette Hülsen.

Erbsenanbau

Garten- oder Pflückerbsen werden im Hausgarten, aber auch feldmäßig angebaut.
Erbsen wachsen gut auf sandigen Lehmböden, die sich früh erwärmen und gut feucht bleiben. Erbsen kann man ab Anfang März bis in den April direkt ins Gemüsebeet aussäen.

Geerntet wird im Juni und Juli. Bei der Ernte ist es wichtig, dass die Erbsen häufig gepflückt werden. Nur so bilden sich immer wieder neue Hülsen.

Die Erbse ist wie die Bohne auch eine Stickstoff anreichernde Pflanze (Leguminose). Durch die Knöllchenbakterien an den Seitenwurzeln binden Erbsen Stickstoffe im Boden. Damit sind Erbsen eine gute Vorkultur. Erbsen und andere Leguminosen sollten nicht nacheinander auf dem gleichen Beet angebaut werden.

Heiteres

Die Erbsen sind für die Menschen schon von alters her ein wertvolles Gemüse.
Sogar in Sagen und Märchen kommen sie vor. Die Prinzessin auf der Erbse ist genauso bekannt und als Sprichwort noch heute beliebt wie die fleißigen Heinzelmännchen, die auf Erbsen ausrutschten.