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- Ein Weideaustrieb schon im März?
Im Durchschnitt der Jahre beginnt die Weidesaison Ende April / Anfang Mai. Wenn ein milder Winter aber dafür sorgt, dass die Vegetation einige Wochen früher als in normalen Jahren erwacht, können sich die erste Kühe schon früh im Jahr über Auslauf im Freien und frisches Grünzeug von der Weide freuen.
Wenn es zudem im Herbst lange warm gewesen ist, entwickeln sich die Weiden zu Beginn des Winters viel zu üppig. Dann muss im Frühjahr der Aufwuchs aus dem Vorjahr weg, um nicht das neue Wachstum der Gräser zu behindern. Der frühe Weideaustrieb ist dafür bestens geeignet.
Wenn die Kühe den vorhandenen Aufwuchs wegfressen, werden die Gräser zur Bildung neuer Triebe angeregt. Dadurch bildet sich eine dichte Narbe, die reich an Untergräsern ist und beste Voraussetzungen für eine gute Futterernte Ende April bis Anfang Mai bietet. Wenn die Kühe auf möglichst große Flächen aufgetrieben werden, ist der positive Effekt für das Wachstum der Gräser weitaus größer als die Gefahr, dass die noch feuchte Grasnarbe zertreten wird.
Mit Striegeln, die wie ein Kamm durch die Grasnarbe gezogen werden, und Schleppen, die Maulwurfshügel und Kuhfladen verteilen, unterstützen die Bauern die Arbeit der mampfenden Kühe. Anschließend werden die Weiden gewalzt, damit die Wurzeln der Gräser wieder Anschluss an den Unterboden bekommen.
In Nordrhein-Westfalen gibt es 8.580 Milchbauern, die derzeit knapp 350 000 Kühe melken.