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- Alles gelb und duftig im Mai - Alleskönner für Teller und Tank?
Eine Augenweide im Mai - die gelb blühenden Rapsfelder. Aber wofür wird der ganze Raps überhaupt angebaut?
Die Rapsfläche in Nordrhein-Westfalen beträgt ca. 70.000 Hektar. Zunächst sieht man im Frühjahr auf den Rapsfeldern die Blüten an den Haupttrieben. Wenn die vier bis sechs Seitentriebe der Pflanzen blühen, leuchten die ganzen Felder in kräftigem Sonnengelb, je nach Witterung zwischen zwei und vier Wochen lang. Etwa fünf bis zehn Prozent der Blüten werden von Bienen bestäubt, denen der Raps reichlich Nektar spendet. Aus den Blüten wachsen bis zum Juli Schoten mit kleinen, zwei Millimeter dicken Körnern heran, die einen sehr hohen Ölgehalt haben.
Der meiste Raps geht in die Ernährungsindustrie und dient zum Beispiel als Grundstoff für Margarine. Ein Teil der Ernte wird zu biologisch abbaubaren Schmierstoffen, Sägeketten- und Hydraulikölen, aber auch zu Biodiesel, verarbeitet. Was aus dem Raps wird, entscheidet sich nach der Ernte im Handel.
Raps in der Fruchtfolge tut auch dem Boden gut. Er wird bereits im August gesät und entwickelt noch vor dem Winter genug Blätter, um den Boden zu bedecken, die damit den Acker vor Verschlämmung und Winderosion schützen. Mit ihren tiefen Pfahlwurzeln greift die Pflanze in die unteren Bodenschichten ein und holt Nährstoffe, die vom Regen nach unten ausgewaschen worden sind, wieder in den Wurzelbereich der Pflanzen zurück.