Rosenkohl

Rosenkohl

Rosenkohl wird auch als Kohlsprossen, Sprossenkohl, Brüsseler Kohl, Brabanter Kohl und Rosenwirsing bezeichnet.
Rosenkohl ist eine zweijährige Pflanze. Im ersten Jahr bildet sie einen 0,60 - 1,20 m hohen Strunk aus. In den Blattachsen wachsen die dicht geschlossenen Knospen. Das sind die Rosen bzw. Röschen, die gegessen werden. Die Röschen werden etwa so groß wie eine Walnuss und sind hellgrün bis dunkelgrün. Rosenkohl hat einen sehr intensiven Kohlgeschmack.
Rosenkohl ist ein Wintergemüse. Günstig ist es, wenn die Pflanze einmal Frost bekommt, denn dadurch verfeinert sich der Geschmack der Röschen.
Im zweiten Standjahr würde der Rosenkohl gelb blühen. Rosenkohl gehört zu den Kohlgewächsen und ist ein Kreuzblütler.

Rosenkohl ist eine noch junge Kulturpflanze. In Belgien, in der Nähe von Brüssel, wurde er erst vor gut 100 Jahren gezüchtet.
Die groben Blätter der Rosenkohlpflanze sind auch essbar, das ist aber bei uns nicht üblich. Die Hauptanbaugebiete sind das Rheinland und Norddeutschland.

Rosenkohl
Den ersten feldfrischen, hiesigen Rosenkohl, ein Wintergemüse, erhält man ab September. Die Haupterntezeit ist vom Spätherbst bis in den Januar hinein. Rosenkohl aus dem Winterlager wird bis ins Frühjahr angeboten.
Für eine Rosenkohlmahlzeit rechnet man 200 g geputzten Rosenkohl pro Person.
Rosenkohl kann man gut im Hofladen, an Gemüseständen auf dem Wochenmarkt oder im Lebensmittelhandel einkaufen.
Frische Ware erkennt man an frischen Schnittstellen der Strünke und an den festen, geschlossenen Röschen.
Frischer Rosenkohl wird lose oder sortiert und abgepackt angeboten.
Um die Rosenkohlröschen zu putzen, braucht man relativ viel Zeit. Aus diesem Grund kann man Rosenkohl auch gut tiefgefroren einkaufen.
Frische Rosenkohlröschen sollte man im Gemüsefach des Kühlschrankes aufbewahren. Dort halten sie sich ein halbe Woche frisch.
Rosenkohl kann man, wenn man ihn gewaschen und geputzt hat, blanchieren und einfrieren. Eingefroren hält er sich viele Monate.
Fertig gegarten Rosenkohl kann man ebenfalls gut einfrieren.
Frischen Rosenkohl putzt man, in dem man die Schnittstelle am Strunk abschneidet. Nun lösen sich meistens schon einige Außenblätter. Die losen und die welken Blätter entfernen. Wer mag, kann den Strunk kreuzweise einschneiden. Das ermöglicht ein gleichmäßigeres Garen.
Die Rosenkohlköpfe waschen und in Salzwasser bissfest garen. Hier darf man ruhig etwas mehr Kochwasser verwenden, da Rosenkohl sehr viel starken Eigengeschmack entwickelt. Etwas Auslaugen ist durchaus erwünscht.
Rosenkohl sollte insgesamt aber nicht zu lange garen. Er wird sonst weich und verliert seine schöne runde Form und seine leuchtend grüne Farbe.
Butter oder eine weiße Soße, aus einer Mehlschwitze abgeschmeckt mit Muskatnuss, passen gut zum Rosenkohl, weil das den Geschmack etwas abmildert. Rosenkohl kann man auch gut mit Käse überbacken.
Zu Rosenkohl passen kräftiges Fleisch wie Wild und Rindfleisch oder auch Schinken und Speck.

Rosenkohl sollte nicht roh verzehrt werden. Er kann Blähungen hervorrufen. Auch gekochter Rosenkohl kann Blähungen hervorrufen. Daher sollten empfindliche Menschen nur kleine Rosenkohlportionen verzehren.
Beim Kochen von Rosenkohl entwickelt sich der typische Kohlgeruch. Dafür sind die Senfölglykoside verantwortlich. Diesen Senfölglykosiden wird zugeschrieben, dass sie Infektionen und Entzündungen verhindern können.
An Vitaminen sind im Rosenkohl verstärkt ß-Carotin (Vorstufe Vitamin A), Vitamin E, Vitamin C und Folsäure vorzufinden.
Zu den wichtigen Mineralstoffen zählen Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen.
Rosenkohl enthält sehr viel Vitamin C. Allerdings nimmt der Vitamin C-Gehalt ab, wenn die Röschen Frost bekommen haben. Trotzdem ist Rosenkohl im Winter ein sehr wertvoller Vitaminlieferant.

Wie viele andere Kohlarten ist er sehr gesund, weil er energiearm und eiweißreich ist. Rosenkohl enthält u. a. eine erhebliche Menge des Vitamins Folsäure. Folsäure ist unter anderem an Prozessen der Zellteilung und Zellneubildung beteiligt. Folsäure ist licht- und hitzeempfindlich. Deshalb sollte Rosenkohl dunkel und nur kurz gelagert und in möglichst kurzer Zeit gegart werden.
Bei den Mineralien ragt der hohe Kaliumgehalt hervor. Durch eine Portion à 200 g Rosenkohl wird schon 1/3 des täglichen Bedarfs gedeckt. Kalium braucht der Körper, um u. a. Muskelschwäche vorzubeugen.
Rosenkohlröschen schmecken am besten, wenn sie einmal Frost bekommen haben. Der Grund dafür ist, dass die enthaltene Stärke sich durch die Minusgrade in Zucker umwandelt. Wer im Garten Rosenkohl angebaut hat und nicht mehr auf Frost warten will, kann eine Portion ernten, sie auf ein Backblech legen und die Röschen 1 oder 2 Stunden lang in der Gefriertruhe durchfrieren lassen. Anschließend werden die Röschen aufgetaut und wie üblich verarbeitet.

Wer aus Rosenkohl einen Salat herstellen möchte, wählt besonders kleine Röschen, gart sie bissfest, lässt sie auskühlen und in einer Essig-Öl-Marinade durchziehen.
Eine leckere Rosenkohlbeilage kann man herstellen, indem man die gegarten Röschen in eine flache Auflaufform legt, mit reichlich geriebenem Parmesan bedeckt, Butterflöckchen aufsetzt und im Backofen 10 Minuten überbackt.

Rosenkohlsorten

Rosenkohl ist meistens grün. Es gibt aber auch Sorten, die violette Blätter haben, wie z. B. die Sorte "Falstaff".

"Hilds Ideal" und Brolin sind altbewährte und winterharte Sorten.
"Roodnerf" hat hellgrüne Blätter, ist ertragreich und winterhart.
"Groninger" ist eine historische holländische Sorte.

Rosenkohlanbau

Rosenkohl liebt etwas schwerere Böden. Für den Anbau im Garten kann man vorgezogene Jungpflanzen ab Mitte April bis Anfang Juni ins Freiland pflanzen.
Die Kulturdauer (die Zeit von der Pflanzung bis zur Ernte) beträgt je nach Sorte 150 bis 195 Tage.

Für die Entwicklung der Röschen ist im Herbst ist eine gute Wasserversorgung wichtig. Mitte September muss die Triebspitze ausgebrochen werden, damit die Pflanze die Röschen gut ausbilden kann.
Frühe Sorten können etwa ab Ende August bzw. Anfang Oktober geerntet werden.
Kohlpflanzen sind Starkzehrer und haben einen hohen Nährstoffbedarf.