Pflaumen

Pflaumen

Pflaumen gehören zur Familie der Rosengewächse. Weltweit existieren vermutlich über 2000 verschiedene Sorten.
Hinter dem Oberbegriff Pflaumen verbergen sich mehrere Steinfruchtarten, die sich in verschiedenen Eigenschaften, wie z. B. Saftgehalt und Reifezeit, unterscheiden.
Pflaumen läuten den Spätsommer ein. Jedes Jahr freut man sich, wenn die ersten Pflaumen und Zwetschgen auf dem Markt angeboten werden. Von Gelb bis Violett, von rund bis länglich gibt es Pflaumen in verschiedenen Sorten.
Die Blütezeit der Pflaume dauert von April bis Mai. Erntezeit ist für die Pflaume in Deutschland dann von Juli bis Oktober.

Gibt es ihn - den Unterschied zwischen Zwetschgen und Pflaumen? Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die beiden Begriffe häufig synonym verwendet. Beide Früchte sind miteinander verwandt, aber nicht identisch.
Pflaumen und Zwetschgen: Wo liegt der Unterschied?
Zwetschgen gehören zur Familie der Pflaumen. Äußerlich unterscheiden sich Pflaumen von Zwetschgen darin, dass Pflaumen rundlich-oval sind, Zwetschgen eher länglich. Im Gegensatz zu Zwetschgen haben Pflaumen außerdem eine ausgeprägte Fruchtnaht. Die Pflaumen haben ein weiches, saftiges Fruchtfleisch und eignen sich besonders gut als Tafelobst. Zwetschgen haben ein eher festes Fruchtfleisch, lassen sich leicht entsteinen und daher besser verarbeiten.

Pflaumen
Beim Kauf von Pflaumen sollte man unbedingt darauf achten, feste Früchte zu bekommen. Weiche, überreife Pflaumen sollte man dagegen meiden, da sie oftmals von Würmern befallen sind.
Beim Einkauf sollten die Früchte auf einen leichten Druck hin nachgeben und unter ihrer weißen Wachsschicht glänzen. Die Früchte sollten prall und am Stielansatz nicht schrumpelig sein. Grünliche Früchte reifen nicht vollständig nach - also besser nicht kaufen! Der Geruch sollte angenehm und nicht überreif süßlich sein.
Nach dem Einkauf sollten die Pflaumen relativ schnell gegessen werden, bis zum Verzehr lagert man sie am besten an einem kühlen und schattigen Ort. Ungewaschen in einer Papiertüte sind sie im Gemüsefach des Kühlschrankes gut aufgehoben. Dabei die Nähe zu Brokkoli, Blumenkohl oder Gurken meiden, da sie leicht den Geruch des Gemüses annehmen können. Sie sollten nach ca. 4 - 6 Tagen verzehrt bzw. verarbeitet werden.
Noch grüne Pflaumen reifen auf der Fensterbank bei Zimmertemperatur in zwei bis drei Tagen etwas nach. In einem feuchten Küchentuch eingeschlagen bewahren sie ihre Feuchtigkeit.
Die Früchte sollten erst kurz vor dem Verarbeiten gewaschen werden. Die Früchte werden roh verzehrt, eingekocht zu Kompott, zu Pflaumenkonfitüre oder zu einem fruchtigen Brotaufstrich verarbeitet.

Die Pflaumensaison ist recht kurz, aber Pflaumen und Zwetschgen lassen sich gut konservieren. Zum Einfrieren eignen sich Pflaumen sehr gut. Hierzu werden die Früchte gewaschen, entsteint und halbiert. Die Früchte werden, vor dem Einfrieren im Beutel oder Behälter, erst auf einem Backblech vorgefroren; somit bleiben die Früchte in Form und ein Verkleben nach dem Auftauen wird verhindert. So lassen sich Pflaumen sehr gut einfrieren und sind bis zu einem Jahr haltbar.

Eine große Bedeutung haben immer noch eingekochte Pflaumen in Gläsern und Trockenpflaumen. Neuerdings findet man auch "Pflaumengrütze" im Kühlregal.
Getrocknete Pflaumen werden besonders im Herbst und Winter in der Küche verwendet. Sie finden in vielen traditionsreichen Rezepten und regionalen Spezialitäten Verwendung, so werden Backpflaumen z. B. in einigen Gegenden zu Wildgerichten serviert.
Das eigentliche Problem beim Trocknen der Pflaumen besteht in ihrem hohen Wassergehalt, der beim Trocknen Schwierigkeiten macht, wenn man die Pflaumen im Ganzen dörren will. Eine Lufttrocknung für Pflaumen kommt deshalb nicht in Frage, weil der Trockenvorgang zu lange dauert. Besser ist schnelles Vortrocknen im Backofen oder Dörren in einem elektrischen Dörrgerät. Erfolgt das Trocknen zu langsam, schimmeln die Pflaumen, was sie natürlich für den weiteren Genuss unbrauchbar macht. Bei Pflaumen ist mit einer Dörrzeit von 20 Stunden zu rechnen. Hierbei schrumpft die violette Frucht zu einer schwarzen, wohlschmeckenden Pflaume. 3 - 4 kg Pflaumen ergeben 1 kg Dörrobst.
Pflaumen sollten am besten erst direkt vor dem Essen gewaschen werden, damit die wachsartige Schutzschicht, die die Früchte vor dem Austrocknen bewahrt, möglichst lange erhalten bleibt.
Schneidet man die Pflaume entlang ihrer Naht auf, kann man sie sauber in zwei Hälften teilen. Je nach Reifegrad der Frucht lässt sich der Kern anschließend mehr oder weniger leicht vom Fruchtfleisch lösen.

Gekocht lassen sich aus Pflaumen und Zwetschgen ideal Kompott, Konfitüren oder Gelees herstellen. Als Sauce schmecken Pflaumen und Zwetschgen am besten zu Schweinefleisch, Wild oder Geflügel. Dabei sollten die Pflaumen aber nicht zu lange gegart werden, da sie sonst ihr Aroma verlieren.
Pflaumen, süß-sauer in Essig oder Rotwein eingelegt, sind auch eine pikante, schmackhafte Beilage zu Wild und kräftigem Braten.
Gefüllte Schweinerippe, bei der die getrockneten Pflaumen in eine eingeschnittene Fleischtasche gefüllt werden oder Pflaumenspießchen, bei denen die getrockneten Pflaumen in dünnen Speck gewickelt und leicht gebraten werden, sind wahre Delikatessen.
Pflaumen und Zwetschgen harmonieren mit Zimt, Zitronenschale, Vanille, Nelken, Sternanis und Ingwer.

Zum Einmachen, bzw. für Mus und Konfitüre, eignen sich insbesondere Zwetschgen aufgrund ihres hohen Fruchtzuckergehaltes.
Auch für Blechkuchen sind die leckeren Steinfrüchte hervorragend einsetzbar. Besonders gut schmeckt der Pflaumenkuchen mit einem Hefe- oder Quark-Öl-Teig. Zum Belegen von Kuchen werden die Pflaumen oder Zwetschgen an den Spitzen fächerartig eingeschnitten. Für ein Kuchenblech werden 1,5 kg Pflaumen benötigt.
Ähnlich wie viele andere Obstsorten bestehen auch Pflaumen zum Großteil aus Wasser. Pflaumen enthalten mit Eisen, Magnesium, Kalium, Kupfer und Zink wichtige Mineralstoffe.
Zu den Vitaminen in Pflaumen zählen Provitamin A, Vitamin C, E und Vitamine aus dem B-Komplex. Pflaumen erreichen bei den Vitaminen zwar keine Spitzenwerte, sie bilden aber durch ihre breite Palette an gesunden Inhaltsstoffen ein gutes Gesamtpaket.

Die wasserlöslichen Pflanzenstoffe Pektin und Zellulose sorgen für die verdauungsfördernde Wirkung des Steinobstes.
Im Vergleich zu anderen Früchten haben Pflaumen einen besonders hohen Fruchtzuckeranteil und können somit schnell Energie liefern.
Von allen Pflaumen enthalten übrigens Zwetschgen den meisten Zucker. Aufgrund des hohen Zuckergehalts ist auch der Kaloriengehalt von Pflaumen etwas höher als bei anderen Früchten, so weisen 100 g Pflaumen etwa 47 kcal auf. Deutlich mehr Kalorien enthalten allerdings Trockenpflaumen.
Frisch und unverarbeitet verzehrt, ist der Gehalt an Vitaminen am höchsten.
Pflaumengenuss in größeren Mengen regt die Darmtätigkeit an und hat so eine leicht abführende Wirkung.
Die normalen Haus-Zwetschgen werden relativ spät geerntet. Sie lassen sich besonders gut entsteinen, da das Fruchtfleisch nicht am Stein haftet.
Sie weisen außerdem einen niedrigen Wassergehalt auf und den höchsten Fruchtzuckergehalt. Deshalb sind sie ideal für die Herstellung von Pflaumenmus und Fruchtaufstrichen.
Früher wurde Pflaumenmus stundenlang auf dem Holzofen eingekocht. Heute kann man leckeres Pflaumenmus im Backofen ganz leicht selber herstellen.
1 kg Pflaumen werden mit einer Zimtstange, evtl. Nelke und 50 g Zucker in einer Saftpfanne bei 150 °C im Backofen für 30 Min. gegart. Die Backofentür muss mit Hilfe eines Kochlöffels einen Spalt offen stehen.
Danach werden weitere 50 g Zucker dazu gegeben, untergerührt und wieder für 30 Min. ohne Umrühren gegart. So geht es weiter, bis 200 g Zucker verbraucht sind. Das heiße Pflaumenmus wird heiß in saubere Gläser gefüllt und sofort verschlossen.
Wem das zu aufwendig ist, der findet eine breite Palette an Pflaumenmus und Pflaumen-Fruchtaufstrichen mit verschieden Aromen und Gewürzen in den Hofläden der Direktvermarkter.

Partytipp: Reichen Sie doch mal eine halbierte Pflaume im Speckmantel! Pflaume halbieren, mit Schinkenspeck einwickeln, mit einem Zahnstocher aufspießen und kurz in der Pfanne anbraten! Warm und kalt ein Genuss!

Pflaumensorten

Man unterscheidet Pflaumen von Zwetschgen. Pflaumen sind meist rundlich oder oval mit abgerundeten Enden und einer ausgeprägten Fruchtnaht.

Zwetschgen sind die späteste Pflaumensorte. Ausgenommen siund dabei die Frühzwetschgen, die bei Bühl angebaut werden. Von der Form her sind sie kleiner als Pflaumen, laufen an den Enden spitz zu und haben eine fehlende Fruchtnaht. Zwetschgen haben einen höheren Fruchtzuckergehalt und einen geringeren Wasseranteil.

Echte Pflaume:
Runde Frucht, weiches, saftiges Fruchtfleisch, bekannte Sorten: "Magna Glauca", "Ontario-Pflaume", "Gräfin Cosel", "Opal"

Zwetsche (Zwetschge):
länglich ovale Fruchtform, festes, grün-gelbes Fruchtfleisch, meist blaue Farbe, gut steinlöslich, bekannte Sorten: "Bühler", "Ersinger", "Elena", "Jojo"

Pflaumenanbau

Pflaumen sind eine beliebte Obstart, die in fast allen größeren Gärten anzutreffen ist.
Einer der großen Vorteile von Pflaumen ist, dass die gepfropften Sorten Halbstämme sind, die frei wachsen oder an einer Mauer als Fächerspalier gezogen werden können.
Außerdem sind viele von ihnen selbstbestäubend, was besonders dann nützlich ist, wenn man nur für einen Baum Platz hat.

Pflaumen-Büsche haben eine Stammlänge von maximal 80 cm, brauchen wenig Platz und sind damit ideal für den Kleingarten oder im größeren Kübel für den Balkon oder die Terrasse. Hier gibt es eine breite Sortenvielfalt wie bei Halb- und Hochstammbäumen. Im Kleingarten und Hausgarten ist der Pflaumen-Busch ideal für eine Obsthecke - so können auch auf kleinem Raum mehrere Sorten kombiniert werden.
Halbstämme sind auf stärker wachsenden Unterlagen veredelt. Der Stamm hat eine Länge von etwa 80 - 120 cm. Der Baum bleibt insgesamt kleiner als ein Hochstamm und ist somit leichter zu ernten.

Hochstämme haben eine Stammlänge von mindestens 1,80 m. Sie eignen sich als Einzelbäume im größeren Garten.
Hochstammbäume kosten je nach Größe zwischen 40 und 70 Euro; Buschbäume kosten ca. 20 Euro.
Von einem Pflaumen - Buschbaum kann man vom 6. bis zum 15. Jahr nach dem Pflanzen jährlich etwa 18 kg Früchte ernten, in späteren Jahren oft sogar noch mehr.
Ein voll ausgewachsener Fächerspalierbaum, der für den Hausgarten die geeignete Größe hat, liefert pro Jahr rund 9 kg Pflaumen. Der Anbau von Pflaumen im eigenen Garten lohnt sich also!