Zitronenmelisse

Zitronenmelisse

Melisse kommt ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum und wird bei uns seit dem Mittelalter angebaut. Früher fand man Melisse nur in Klostergärten, heute ist sie in fast jedem Hausgarten zu finden. Sie ist eine Verwandte von der Minze und hat einen festen Platz in jedem Kräuterbeet.
Melisse ist eine mehrjährige Pflanze und blüht von Juli bis August.
Die Blätter werden von Juni bis September geerntet. Man sollte darauf achten, bei trockenem Wetter zu pflücken und die Blätter dann im Halbschatten zu trocknen.
Zerreibt man die rautenförmigen Blätter der Melisse, dann strömt ein zitronenartiger Duft aus, der auch an den Fingern haften bleibt. Dieser Duft geht sofort in die Nase und macht Appetit. Deshalb wird sie auch Zitronenmelisse genannt.

Zitronenmelisse
Frische Zitronenmelisse bekommt man in Töpfen kultiviert in den Gemüseabteilungen der Supermärkte und auf Wochenmärkten.
Sie wächst nach der Ernte auf der Küchenfensterbank ertragreich weiter, sollte aber regelmäßig gegossen werden.
Zitronenmelisse lässt sich sehr gut trocknen, man findet sie aufgrund ihres Zitronenaromas als Tee in vielen Supermärkten und Bioläden. Häufig auch in Mischungen mit anderen Kräutern und Früchten.
Zitronenmelisse sollte man stets frisch verwenden, man kann sie schlecht lagern. Kurz nach der Ernte werden die zarten Blätter weich und braun.
Bei der Ernte sollten die Blätter vorsichtig angefasst werden, zügig weiterverarbeitet oder im luftigen Halbschatten getrocknet und luftdicht aufbewahrt werden.
Die getrockneten Blätter der Zitronenmelisse verlieren an Aroma und Geschmacksintensität. Man sollte sie nicht in einer Metalldose aufbewahren.
Die fruchtigen Blätter der Zitronenmelisse passen gut zu Salat, Quark, Fisch, Geflügel, Wild und Erfrischungsgetränken.
Da Zitronenmelisse, obwohl man es denkt, keine Zitronensäure enthält, ist sie leicht verträglich und kann bei Gerichten mit Zitronensaft zur Geschmacksverstärkung eingesetzt werden.
In Getränken wie Eistee oder Mineralwasser ist die Kombination von Zitronensaft und Zitronenmelisse sehr beliebt. Das Getränk schmeckt sehr erfrischend und sieht optisch sehr gut aus.

Zur Dekoration auf Torten, Desserts oder Obstsalaten macht sich Zitronenmelisse sehr gut, die Blätter sollten aber immer erst kurz vor dem Servieren verwendet werden, da sie sehr empfindlich sind.
Die Blätter der Zitronenmelisse sollten nicht mitgegart werden, sie werden sehr schnell braun und verlieren an Aroma.
Für klare Marinaden und Soßen kann man die Blätter der Zitronenmelisse für kurze Zeit in der Marinade ziehen lassen und anschließend entfernen, das zitronenartige Aroma wird schnell aufgenommen und bereichert den Geschmack der Speisen.
Die Melisse enthält neben ihren ätherischen Ölen (u. a. Citral u. Limonen), die für den zitronenartigen Geschmack und Geruch verantwortlich sind, auch Bitterstoffe, Gerbstoffe, Flavonoide und Vitamin C.
Melisse wirkt beruhigend, lindert Krämpfe und Blähungen. Melissenblätter wirken sich positiv auf die Verdauung aus und unterstützen den Stoffwechsel.
Melissen-Tee soll besonders bei nervösen und ängstlichen Menschen beruhigend wirken. Dadurch kann Melisse beim Einschlafen helfen.
Die Gerbstoffe der Zitronenmelisse werden heute zur Behandlung gegen Herpes-simplex-Viren eingesetzt. Sie beschleunigen die Abheilung der lästigen Bläschen und beugen neuen Infektionen vor.
Frisch geerntete Blätter eignen sich hervorragend für Bowlen, Liköre oder Mixgetränke.
Sehr erfrischend ist es, wenn man einzelne Blätter in Eiswürfel einfriert. Dies verleiht den Getränken später ein feines Zitronenaroma und wertet jedes Getränk optisch auf.

Melissesorten

Die bekannteste und am häufigsten verwendete Melissensorte ist die Zitronenmelisse, doch darüber hinaus gibt es noch zahlreiche weitere Melissesorten. Hier eine Auswahl:

Zitronenmelisse "Lemon": ist sehr winterhart mit flüchtigem Aroma

"Weiße Melisse": zitronenartiges Aroma mit einem Hauch Rose

"Kreta Melisse": Aroma zwischen Limette und Mandarinenschale, ist gut zum Trocknen und für Tee geeignet

"Moldawische Melisse": mildes Zitronenaroma mit blauen Blüten

Melisseanbau

Die Melisse liebt ein mildes Klima mit einem sonnigen und windgeschützten Standort. Melisse ist eine mehrjährige anspruchslose Staude, die im Freiland und in Blumentöpfen sehr gut wächst.
Im Frühjahr wird Melisse ausgesät oder als Staude in den Garten gepflanzt. Der Boden darf nicht austrocknen, direkt nach dem Einpflanzen muss regelmäßig gegossen werden.
Die Pflanze wächst recht schnell und kräftig, bis Ende Juni kann die Zitronenmelisse bis 50 cm hoch werden. Wenn sie genug Platz hat, wächst sie von unten recht breit auseinander.

Die Blätter sollten vor der Blüte geerntet werden. Im ersten Erntejahr sollte man die Pflanze nicht zu stark abernten, damit sie auch im Folgejahr wieder kräftig austreibt. Die besten Erntezeitpunkte sind die Mittagszeit, oder der frühe Nachmittag, dann ist der Gehalt an ätherischen Ölen am höchsten. Die Blätter sind recht weich und sollten deshalb vorsichtig geerntet werden.

Im Herbst kann ein zweites Mal geerntet werden. So bereichert die mehrjährige Melisse auch den kleinen Kräutergarten oder den Balkon.
Im Herbst verdorrt die Melisse. Mit etwas Reisig kann man die Pflanze vor Kälteschäden im Winter schützen. Im Frühjahr treibt die Melisse nach einem kräftigen Rückschnitt der trockenen Pflanzenteile wieder aus.