Einkaufstipps
Aufgrund der wachsenden Beliebtheit des Löwenzahns als Küchenkraut sowie als alternatives Heilmittel, gibt es im Handel mittlerweile eine Vielzahl unterschiedlicher Produkte. Neben frischen Löwenzahnblättern sind in einigen Gartencentern und Märkten auch frische Löwenzahnpflanzen erhältlich. Beim Kauf sollte zwingend auf die botanische Bezeichnung "Taraxacum" geachtet werden.
Einige namhafte Hersteller von Saatgut bieten mittlerweile auch Samen für Kultur-Löwenzahn an. Davon sind u. a. auch Sorten verfügbar, die direkt für den Einsatz in der Küche gezüchtet wurden und einen etwas geringeren Anteil an Bitterstoffen enthalten.
Für heilkundliche Anwendungen können getrocknete Löwenzahnblätter gekauft werden, die sich u. a. für Löwenzahntee, Aufgüsse oder Wickel eignen. Es gibt Produkte, die sowohl die getrockneten Blätter als auch Wurzeln des Löwenzahns beinhalten. In einigen Kräuterteesorten sind Löwenzahnblüten beigemischt. Für den schnellen Teegenuss erhält man auch reinen Löwenzahntee im Aufgussbeutel.
Lagertipps
Löwenzahnblüten sollten stets gut getrocknet, luftdicht und aromadicht verpackt sein, um eine größtmögliche Qualität zu erhalten.
Küchentipps
Löwenzahn ist nicht nur bei Wildkräuterliebhabern sehr beliebt. Es gibt sehr viele Verwendungsmöglichkeiten, die eine regelrechte Bereicherung für die Küche darstellen. Der Löwenzahn kann sowohl als Gemüse, als Grundlage für Pesto, zur Verarbeitung von Gelee und zur Herstellung von Tinkturen verwendet werden.
Vom Löwenzahn lassen sich sowohl die Blätter, die Blüten, als auch die Wurzeln verwerten, wobei meistens ein besonderes Augenmerk auf die Blätter gelegt wird. Der Geschmack des Löwenzahns, besonders der älteren Blätter, ist bitter. Aufgrund der enthaltenden Bitterstoffe schmeckt er leicht herb mit einer interessanten würzigen Note. In der Küche hat der Löwenzahn vor allem im Frühling seinen Platz. Die zarten jungen Blätter ergeben feingeschnitten einen schmackhaften, jedoch herben Salat.
In manchen Gerichten stören die Bitterstoffe. Je nach Sorte und Saison kann der Gehalt an Bitterstoffen so hoch sein, dass er jeden anderen Geschmack überlagert oder einfach nur unangenehm ist. Das lässt sich vermeiden, indem man die frischen Blätter vor der Zubereitung ein bis zwei Stunden in kaltes Wasser legt. Oder man mischt den Löwenzahn mit anderen Wildkräutern oder Salaten. Besonders lecker sind die Blätter in Verbindung mit Walnüssen, Pinienkernen oder Haselnüssen, wenn diese kurz vorher angebraten wurden. Schmackhaft sind frisch geerntete, saftig grüne Blättchen im Salat auch mit einem Dressing aus Walnussöl und Rotweinessig.
Mit einem Balsamico und in Verbindung mit weiteren aromatischen Kräutern wie Basilikum, Zitronenmelisse oder Thymian lassen sich interessante Geschmacksvarianten erzielen. Beliebte Partner im Salat sind Kartoffeln, Äpfel und geröstetes Brot. Löwenzahn schmeckt aber auch mit Cherrytomaten oder gehaltvolleren Zutaten wie Linsen, Käsestreifen und gekochtem Ei. Auch ein Schuss Sahne oder etwas Schmand im Dressing harmonisiert das Aroma.
Eine weitere Verwendung für Löwenzahn ist die Herstellung eines Wildkräuterpestos. Frische Löwenzahnblätter werden zusammen mit Pinienkernen (alternativ auch Walnüssen) und einem gutem Öl in einem Mörser zerdrückt und schließlich mit Pecorino-Käse und etwas Salz zusammen verrührt.
Gelegentlich werden aus Löwenzahnwurzeln auch Liköre gemacht.
Relativ unbekannt, aber ein geschmackliches Highlight, ist die Zubereitung von Löwenzahn-Fruchtaufstrich oder Löwenzahngelee aus den gelben Löwenzahnblüten. Hierfür werden lediglich ein paar Handvoll Blüten, eine Zitrone oder Limette, Wasser sowie Gelierzucker benötigt. Aus den Blüten lässt sich außerdem relativ problemlos ein Löwenzahnsirup herstellen, der sich prima zum Süßen von Getränken oder pur eignet.
Ernährungstipps
Löwenzahn überzeugt vor allem durch seinen hohen Gehalt an Vitamin C und D sowie an Kalium. Die Blätter des Löwenzahns enthalten sehr viel Provitamin A, aber auch die Vitamine B und C. Seine wichtigsten Wirkstoffe sind jedoch die Bitterstoffe. Sie regen die Verdauung an. Daher ist Löwenzahn in der Naturheilkunde sehr beliebt. Dort werden die Blätter gerne als Tee zubereitet.
Hofschatztipps
Löwenzahnblüten haben sich vor allem dank ihrer leuchtend gelben Farbe eine Nische erobert: Sie kommen als Dekoration auf Vorspeisen und Salaten zum Einsatz oder werden mit Zucker und Wasser zu Sirup, Gelee oder süßem Fruchtaufstrich verarbeitet.
Seltener Verwendung finden die Löwenzahnwurzeln, die beispielsweise in Krisen- oder Kriegszeiten als Kaffeeersatz Verwendung fanden. Geschmacklich ähnelt der Ersatzkaffee aus Löwenzahn in etwa Zichorienkaffee, welcher aus der Zichorie-Wurzel hergestellt wird. Dazu werden Löwenzahnwurzeln klein gewürfelt und getrocknet. In einer Pfanne oder auf dem Backblech werden sie vorsichtig unter Umrühren geröstet und anschließend in einer Kaffeemühle fein gemahlen. Man nimmt auf eine Tasse Wasser 1 TL dieses Pulver und kocht es kurz auf. Nur kurz ziehen lassen. Am besten schmeckt der Kaffee mit Milch, Zimt und Honig.
Aus den Blüten des Löwenzahns kann man eine Blütenessenz zubereiten, die der Muskelentspannung dient.
Sorten & Anbau
Löwenzahnanbau
Der Löwenzahn ist eine mehrjährige Pflanze, die eine sehr ausgeprägte Pfahlwurzel besitzt. Löwenzahn ist eine besonders anspruchslose Pflanze. Neben nährstoffreichen Wiesen ist der Löwenzahn auch auf oder am Rand von landwirtschaftlichen Flächen, auf Nutztierweiden, auf Brachflächen oder in Parkanlagen anzutreffen. Die auch als Butterblume bezeichnete Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 15 und 45 cm, je nach Nährstoffverfügbarkeit und Standort. Besonders auffällig sind die gesägten Blätter des Löwenzahns. Die dunkel- bis hellgrünen, leicht gewellten und nach oben größer werdenden Blätter, können bis zu 25 cm breit und 40 cm lang werden. Sowohl die Stängel als auch die Blätter enthalten den charakteristischen Milchsaft. Generell gilt, dass die Menge des Milchsafts mit dem Alter der Pflanze zunimmt. Die Blüten des Löwenzahns blühen für gewöhnlich zwischen Anfang April bis Anfang Juli. Häufig kann auch eine zweite Blütezeit im Spätsommer beobachtet werden.
Am besten wächst der Löwenzahn an Standorten mit nährstoffreichen, gut durchlüfteten und humosen Böden. Angebaut werden kann die als Kuhblume bezeichnete Pflanze sowohl in sonnigen als auch halbschattigen Lagen. In sonnigen Lagen wächst Löwenzahn meist besser. Die beste Zeit zur Aussaat von Löwenzahn sind die Monate März bis Ende Mai, wobei auch im Spätsommer von September bis Anfang Oktober ausgesät werden kann. Die Aussaat im Frühjahr sollte im Gewächshaus oder auf der Fensterbank passieren, so dass die Pflänzchen dann ab Anfang Juni ins Gartenbeet oder in einen großen Topf umpikiert werden können.
Wird im Spätsommer ausgesät, können die Samen direkt im Freiland eingestreut werden. Die Aussaat von Löwenzahn auf dem Balkon ist grundsätzlich möglich. Allerdings sollten tiefe Töpfe gewählt werden, da die Pflanze ausgedehnte Pfahlwurzeln entwickelt. In der Regel genügt handelsübliche Blumenerde. Steht etwas Kompost zur Verfügung, kann die Erde damit vermischt werden.
Bei der Wasserversorgung sollte darauf geachtet werden, dass der Boden bzw. die Erde immer leicht befeuchtet ist. Der Löwenzahn verträgt Staunässe. Ein kurzzeitiges Austrocknen sollte nach Möglichkeit vermieden werden. An besonders heißen Tagen kann es daher erforderlich sein, die Löwenzahnpflanzen bis zu zweimal täglich zu gießen.
Löwenzahn ist winterhart. Die oberflächennahen Blätter sterben ab, wobei die ausgedehnte Pfahlwurzel im Boden verbleibt und im Folgejahr neue Triebe bildet.