Kerbel

Kerbel

Man findet Kerbel mit seinen leuchtenden, feinen Blättern in freier Natur. Kerbel ist ein petersilienähnliches Kraut mit vierfach gefiederten, feingliedrigen Blättern. Die hellgrünen, nach Anis duftenden Blätter, sitzen an dünn gestreiften Stängeln.
Kerbel gehört zu den ersten jungen Kräutern des Frühjahrs. Da es aber mehrere giftige Arten gibt, die ihm ähneln, sollte man lieber Samen im Fachhandel erwerben, um ihn selbst zu ziehen.

Kerbel
Kerbel ist fast das ganze Jahr über erhältlich. Die einjährige Pflanze gibt es vorgezogen im Topf zu kaufen. Die Kerbelpflanzen sollten nur mäßig von unten gegossen und ab und zu mit Wasser besprüht werden.
Es gibt ähnlich wie bei der Petersilie glatten und krausen Kerbel, der sich von den Inhaltsstoffen kaum unterscheidet.
Da Kerbelblätter leicht welken, findet man Kerbel selten als Bund im Kühlregal. Bei geschnittener Ware sollten die Blätter noch hellgrün und glänzend sein und an kurzen Stängeln sitzen. Tiefgefroren findet man Kerbel recht häufig, u. a. als Kräutermischung in Kombination mit anderen Kräutern. Weniger zu empfehlen ist getrockneter Kerbel, da er kaum Aroma und wenig Farbe hat.
Lose Kerbelblätter kann man verschlossen in einer aufgeblasenen Plastiktüte für 2 - 3 Tag im Kühlschrank lagern.
Am delikatesten schmeckt Kerbel, wenn er 3 - 4 Wochen nach seiner Aussaat geerntet wird. Er enthält dann die höchste Konzentration an ätherischen Ölen.
Kerbel wird verlesen, in stehendem Wasser gewaschen und trocken getupft. Die Blätter werden von den Stielen gezupft und mit einem scharfen Messer fein geschnitten. Kerbel sollte nicht zu sehr gedrückt oder gequetscht werden.
Frische Kerbelblätter finden in der französischen Küche Verwendung in Suppen, Würzbutter, Saucen, Dressings und besonders auch in Omeletts und anderen Eierspeisen; auch zu Huhn passt Kerbel sehr gut. Frischer Kerbel harmoniert sehr gut mit Fisch und Fleisch.

Man sollte Kerbel erst gegen Ende der Garzeit zugeben oder als Garnierung verwenden, da er bei starker Erhitzung rasch das Aroma verliert und leicht bitter werden kann. Der Geschmack ist etwas anisartiger als der von Petersilie, die beiden Kräuter ergänzen sich im Aroma gut und können z. B. mit vielen Blattsalaten kombiniert werden.
Kerbel gehört in die berühmte Frankfurter Grüne Soße und ist Bestandteil von vielen französischen Gewürzmischungen. Er verstärkt das Aroma anderer Kräuter, so ist er z. B. neben Schnittlauch und Estragon fester Bestandteil der französischen Kräutermischung Fines herbes.
Kerbel enthält Calcium, Eisen und Zink, Provitamin A, Vitamin C und aromatische ätherische Öle mit verdauungsfördernder Wirkung. Kerbel wirkt harntreibend und wird deshalb häufig bei Entwässerungskuren verwendet. Ebenso hilft er Erkältungskrankheiten zu lindern.
Einer besonderen Tradition erfreut sich die Gründonnerstagssuppe, auch Kerbelsuppe genannt, die in vielen deutschen Regionen am dritten Tag vor dem christlichen Osterfest gegessen wird.

Kerbelanbau

Kerbel wird von Mitte April bis Ende August gesät, der Reihenabstand beträgt 15 cm.
Er kann bereits nach 3 - 4 Wochen bis Ende November geerntet werden. Durch wiederholte Aussaat (in 1 - 2 wöchigen Abständen) kann man den ganzen Sommer frischen jungen Kerbel ernten. Im Frühsommer trägt er an flachen Dolden winzige, weiße Blüten.

Kerbel sollte weder umgepflanzt noch vereinzelt werden. Er bevorzugt leichten, feuchten Boden, einen sonnigen Standort und lässt sich im Garten, im Topf oder auf der Fensterbank leicht aus Samen ziehen. Um einen möglichst üppigen Blattwuchs anzuregen, sollte man die Blütentriebe abschneiden. Schneidet man die Blüten nicht raus, vermehrt er sich großzügig.