Bärlauch

Bärlauch

Bärlauch, botanisch als Alium ursinum bezeichnet, wird im Sprachgebrauch auch Bärenlauch genannt oder in Österreich auch Hexenknofel. Zur Namensentstehung ist überliefert, dass die Menschen vor Tausenden von Jahren Bären beobachtet haben, wie sie im Frühjahr nach ihrem Winterschlaf dieses Kraut reichlich gefressen haben.
Bärlauch zählt, wie der Name bereits verweist, zu den Lauchgewächsen.
Seinen Ursprung hat Bärlauch in Europa und Nordasien und ist eng verwandt mit dem Knoblauch.
Heute findet man Bärlauch zu meist wild in Auwäldern, da er leicht feuchte Waldböden bevorzugt.

Bärlauch
Vom Bärlauch lassen sich sowohl die Blätter als auch die Zwiebeln verwenden.
Bärlauch kann man frisch in heimischen Auwäldern finden. Man erkennt die bis zu 25 cm hohen Pflanzen durch ihre langen Stiele und zungenförmigen Blätter. Die Blüten sind schneeweiß und sitzen als sternchenförmige Dolden zusammen.
Die Bärlauchblätter werden im Frühjahr bis zur Blütezeit Ende April geerntet, die Zwiebeln im Herbst.
In getrockneter Form findet sich Bärlauch sowohl separat als auch als Bestandteil in Gewürzmischungen wieder.
Frischer Bärlauch lässt sich für 2 - 3 Tage im Kühlschrank in einer aufgeblasenen Plastiktüte lagern. Sowohl beim Trocknen als auch durch Einfrieren verliert Bärlauch einen Teil seines Aromas und seiner ernährungsphysiologisch positiven Wirkung.
Eine gute Alternative ist die Konservierung in Öl, z. B. in Form eines Bärlauchpestos.
Bärlauch ist in der Küche vielfältig einsetzbar.
Frische Bärlauchblätter werden gewaschen und entstielt, da diese sonst faserig schmecken würden. Anschließend werden die Blätter fein gehackt. Nun können sie zum Würzen von Salaten, Soßen, Quark, Gemüse, Nudel-, Reis- und Kartoffelgerichten verwendet werden.
Aus Bärlauchblättern, Mandeln, Käse und Olivenöl kann man auch wunderbar ein Pesto herstellen.
Alternativ können die Bärlauchblätter auch als gegarte Gemüsebeilage ähnlich wie Blattspinat gegessen werden. Dazu die gehackten Blätter nur kurz in Butter dünsten, damit möglichst viele der hochwertigen Inhaltsstoffe erhalten bleiben.
Im Bärlauch sind an nennenswerten Mineralstoffen Eisen, Magnesium und Mangan vertreten.
Ebenso ist Bärlauch reich an Vitamin C.
Die schwefelhaltigen ätherischen Öle im Bärlauch sorgen nicht nur für den intensiven und knoblauchähnlichen Geruch, sondern besitzen auch heilsame Wirkung.
Neben der Besserung von Appetitlosigkeit und Verdauungsbeschwerden aktivieren Bärlauchblätter das Immunsystem und regen den Stoffwechsel an. Sie steigern also insgesamt das Wohlbefinden.
Positive Wirkung hat Bärlauch auch auf das Blutsystem. Senken von Bluthochdruck, die Blutzirkulation und die Blutbildung werden gefördert.
Hervorzuheben ist auch die neutralisierende Wirkung von Bärlauch im menschlichen Körper. So wird die Konzentration von Umweltgiften wie z. B. Blei oder Quecksilber reduziert, indem Bärlauch die fettlöslichen Gifte bindet und in eine wasserlösliche Form umwandelt, sodass diese über die Niere ausgeschwemmt werden können.
Achtung: Vor der Blütezeit ist das Bärlauchgrün leicht mit dem von Maiglöckchen zu verwechseln, welche giftig sind. Hinzu kommt, dass beide Pflanzen gerne in enger Nachbarschaft wachsen, da sie ähnliche Lebensraumansprüche aufweisen. Beim Zerreiben der Blätter geben Bärlauchblätter ihren typischen Knoblauchduft ab, dieser dient als gutes Unterscheidungsmerkmal.

Bärlauchanbau

Vorzugsweise wird Bärlauch in der freien Natur gesammelt, statt ihn im Garten zu kultivieren. Er gedeiht einfach am besten auf halbschattigen Waldlichtungen im humusreichen Boden.
Dennoch ist auch die Kultivierung im Hausgarten möglich. Dabei empfiehlt es sich, vorgezogene Bärlauchpflanzen zu setzen, anstatt von Keimlingen, welche oft nur geringen Aufwuchs aufweisen.

Im Garten sollte eine Stelle gewählt werden, die in sonniger bis halbschattiger Lage liegt und einen nährstoffreichen, feuchten und humosen Boden bietet.
Die Pflanzung erfolgt im Frühjahr.

In den Folgejahren kann auf die alleinige Verwilderung des Bärlauchs gesetzt werden. Eine erneute Anpflanzung ist somit nicht nötig.
Die Ernte der Bärlauchblätter sollte vor der Blütezeit erfolgen, welche sich von Ende April bis Juni erstreckt. Sie werden während der Blütezeit holzig und somit ungenießbar.
Die Bärlauchwurzeln werden im Herbst oder im Januar ausgegraben.