Einkaufstipps
Tomaten schmecken aus regionalem Anbau in der Hauptsaison von Juli bis September am aromatischsten. Durch die Sonneneinstrahlung steigt der Fruchtzuckeranteil und die Tomaten werden süßer und aromatischer.
Frische Tomaten kann man das ganze Jahr über einkaufen. Eine besonders reiche Tomatensortenauswahl erhält man auf dem Wochenmarkt und in spezialisierten Hofläden. Auch der Lebensmitteleinzelhandel hat etliche unterschiedliche Sorten im Angebot.
Aus Tomaten werden viele verschiedene Produkte wie getrocknete Tomaten, getrocknete Tomaten in Öl, Tomatenmark, gegarte Tomaten in Dosen, Tomatensaft oder der allzeit beliebte Tomatenketchup hergestellt.
Lagertipps
Tomaten gehören nicht in den Kühlschrank, denn da verlieren sie ihr Aroma. Am besten lagert man sie bei Zimmertemperatur in der Küche.
Nach dem Einkauf sollten die Tomaten aus der Verpackung herausgenommen werden, denn sie brauchen Sauerstoff, um ihr würziges Aroma zu entfalten. Tomaten sollten gesondert gelagert werden, denn sie reifen nach und stoßen dabei das Gas Ethylen aus. Andere Gemüsesorten und Kräuter werden dadurch schneller reif und könnten eher verderben.
Die Tomate ist sogar ca. 14 Tage haltbar. In dieser Zeit verliert sie kaum wichtige Inhaltsstoffe.
Wenn im Sommer viele Tomaten im Garten gewachsen sind, kann man sie auch durch Einfrieren bevorraten. Dazu werden die rohen Tomaten gewaschen, der Strunk entfernt, die Tomaten in Stücke geschnitten und in Dosen eingefroren. Wenn man die Haut entfernen möchte, kann man die Tomaten am Stielansatz über Kreuz einritzen, eine Minute in kochendes Wasser legen und danach die Haut abziehen. Wer mag, kann sie auch pürieren und dann in Dosen füllen und einfrieren. Eingefrorene Tomaten kann man sehr gut für Suppen und Saucen verwenden.
Küchentipps
Der Stielansatz an der Tomate sollte immer entfernt werden, da er kleine Mengen des giftigen Solanins enthält und auch nicht gut schmeckt. Die kleineren Kirschtomaten können im Ganzen verzehrt werden.
Damit sich die Tomatenhaut beim Braten oder Schmoren nicht aufrollt, sollten Tomaten vor dem Garen gehäutet werden.
Um Tomaten leicht schneiden zu können, nutzen sie am besten ein geriffeltes, scharfes und spitzes Messer.
Tomaten kann man sehr vielseitig verwenden. Schnell zubereitet sind sie als Salat oder als Scheiben geschnitten mit Mozzarella und Basilikum. Aber auch warm in Eintöpfen, Aufläufen und Suppen sind sie sehr beliebt und nahrhaft. Sogar als Drink, Relish und als Konfitüre lässt sich dieses Gemüse verarbeiten.
Für jeden Verwendungszweck gibt es die passende Tomate. Zum Kochen eignen sich die fleischigen und mürben Fleischtomaten. Hier gibt es Sorten, bei denen man ohne Brühen die dünne Schale abziehen kann. Für Salate eignen sich die festeren, aromatischen Strauchtomaten. Eier- und Flaschentomaten haben weniger Saft und Kerne und eignen sich gut zum Dünsten und Füllen. Zum Naschen verführen die kleinen süßeren Sorten wie Kirsch- oder Cherrytomaten.
Ernährungstipps
Tomaten schmecken einfach lecker und verwöhnen uns mit wertvollen Inhaltsstoffen.
In Tomaten stecken Serotonine, die die gute Laune bringen.
Das Fruchtfleisch enthält das wichtige Provitamin A und das Vitamin C. Außerdem ist Kalium enthalten. Der Energiegehalt ist bei nur 20 kcal in 100 g Fruchtfleisch sehr gering. Der Wassergehalt beträgt zwischen 92 und 97 %.
Tomaten enthalten die sekundären Pflanzenstoffe Karotin und Lycopen.
Hofschatztipps
Die große Vielfalt der Sorten sollte man mit den Augen erleben und mit dem Gaumen schmecken! Für jeden Verwendungszweck oder jede Geschmacksvorliebe gibt es die passende Tomatensorte.
Je länger die Frucht an der Pflanze reifen kann, desto höher ist der Gehalt an wertvollen Inhaltsstoffen. Unreife, grüne Tomaten sollte man nicht verzehren. Sie enthalten das giftige Solanin, das bei der Reifung abgebaut wird.
Ein altbewährtes Hausmittel für Nachtschwärmer gegen den morgendlichen Kater ist ein Tomatensaft, der mit Salz und Pfeffer gewürzt ist.
Sorten & Anbau
Tomatensorten
Weltweit wird geschätzt, dass es zwischen 2500 und 3000 verschiedene Toamtensorten gibt. Sie unterscheiden sich durch Fruchtform, Farbe, Größe und Wuchsform der Pflanze. Die Formen sind rund, eiförmig, paprikaförmig, birnenförmig, plattrund, geriffelt, gestreift und gerippt. Die Farben reichen von cremeweiß über verschiedene Gelb- und Rottöne bis zu dunkelbraun und sogar rotschwarz.
Tomatenanbau
Tomaten werden im Freiland und im Gewächshaus angebaut. Sie lieben einen warmen, hellen und regengeschützten Standort. Sie wachsen gut auf sandigen Lehmböden, die gedüngt werden und sie brauchen ausreichend Wasser. Die Pflanzen dürfen aber nicht zu feucht werden.
Junge Tomatenpflanzen brauchen eine Rankhilfe, um die schweren Früchte tragen zu können. Dazu setzt man einen Stab an die Pflanze und bindet diese daran fest. So kann die Pflanze sich gut entwickeln und die Blüten und Früchte erhalten ausreichende Sonne.
Der professionelle Tomatenanbau geschieht überwiegend im Gewächshaus. Hier haben die Pflanzen helle, warme und geschützte Wachstumsbedingungen. Zu den jungen Tomatenpflanzen führt ein kleiner Schlauch für die Bewässerung und die gezielte Düngung. Einige Wochen später werden Hummeln ausgesetzt, die die Blüten bestäuben, damit Früchte wachsen können. Nach ca. 8 Wochen können die reifen Tomaten von Hand gepflückt werden.
Heiteres, Anekdoten & Mythen
Heiteres & Anekdote
Du treulose Tomate
Diese Redensart hat ihren Ursprung im 1. Weltkrieg.
Italien, zuerst mit Deutschland verbündet, erklärte sich
1915 zur Gegenpartei.
Seit jeher wurden in Italien, auch aufgrund des günstigeren Klimas,
viele Tomaten gezogen und gegessen.
In Deutschland dagegen waren diese Früchte noch relativ selten,
zudem wuchsen die Pflanzen nicht so gut.
Und so setzte man die treuebrüchigen, tomatenessenden Italiener
mit den im Wachstum unzuverlässigen Tomaten gleich.
Die Redensart der "treulosen Tomate" war entstanden.
Die Tomate - ein tragisches Schicksal
In England und Nordeuropa wurde der Tomate über Jahrhunderte hinweg misstraut. Denn in der höheren Gesellschaft kam es zu verschiedenen Vorfällen, in deren Verlauf Aristokraten nach dem Genuss von Tomaten verstarben. Die Tomate wurde als Übeltäter gebrandmarkt.
Zu Unrecht, denn Schuld war nicht die Tomate. Vielmehr ging die Gefahr vom Geschirr aus, auf dem die Tomaten zu damaliger Zeit serviert wurden. Schalen und Teller aus Hartzinn waren im 16. Jahrhundert in den adeligen Haushalten weit verbreitet. Hartzinn ist jedoch bleihaltig. Die in der Tomate natürlich enthaltenen Säuren führen zu einer chemischen Reaktion mit dem Blei, welches sich in der Folge in der Tomate anreichert. Das so in die Tomate gelangte Blei führte zu Bleivergiftungen, in Folge derer von Todesfällen nach dem Konsum von Tomaten berichtet wurden.
Die weniger gut betuchten Gesellschaftsschichten verwendeten in damaliger Zeit Holzgeschirr und waren dem Risiko der Bleivergiftung aufgrund des Tomatenkonsums nicht ausgesetzt. Erst Jahrhunderte später wurde die Tomate von den Anschuldigungen reingewaschen.
Heute muss die Tomate nicht mehr gefürchtet oder gar gemieden werden, denn der Hartzinn oder anderes bleihaltiges Geschirr hat sich nicht durchgesetzt.