Rettich

Rettich

Rettich wird auch Rettichrübe, Radi (im Süddeutschen) oder Rettig genannt. Der Rettich ist wie das Radieschen ein Wurzelgemüse. Sie ist der oberirdische Teil der verdickten Hauptwurzel. Die Wurzeln sind kugel- oder spindelförmig und haben weiße, rote oder schwarze Schalen.
Rettich ist eine einjährige oder zweijährige Langtagpflanze. Das Blatt ist grundständig und gefiedert. Wenn Rettich zum Blühen kommt, hat er eine schwach rosafarbene Blüte.

Der Rettich stammt ursprünglich aus Südeuropa und aus Vorder- und Ostasien. Er gehört zur Familie der Brassicaceae, ein Kreuzblütler. Rettich ist in Asien ein Grundnahrungsmittel und hat dort eine jahrhundertelange Tradition.

Ab Ende April bis in den Oktober hinein kann man Rettich aus heimischem Anbau einkaufen.
Bei uns wird der würzig-scharfe Europäische Rettich oder Gärtnerrettich und der sehr große, milde Japanrettich angebaut. Freilandrettich ist noch etwas würziger im Geschmack.
Die Rübe wird meist fein geschnitten, mit Salz gereicht und roh gegessen. Rettich enthält ätherische Senföle, die für den scharfen Geschmack verantwortlich sind.
Rettich wird traditionell in Süddeutschland gerne und oft gegessen. In Bayern wird der Radi oft spiralförmig aufgeschnitten und zur Brotzeit gereicht. Heute ist Rettich überall beliebt. Er wird in Bayern, Baden-Württemberg und auch im Rheinland angebaut.

Rettich
Für den Einkauf rechnet man 100 g geputzten (ca. 120 g ungeputzten) Rettich pro Person.
Rettich wird mittlerweile das ganze Jahr über angeboten. Aus heimischem Freilandanbau kann man ihn von April bis Oktober / November einkaufen.
Rettich wird einzeln und auch im Bündel angeboten. Frischer Rettich hat eine feste Schale. Frischen Frühjahrs- und Sommerrettich erkennt man zusätzlich an seinem frischen Laub. Herbst- und Winterrettich wird ohne Laub verkauft.
An Gemüseständen auf Wochenmärkten, in Hofläden mit Gemüseanbau und im Supermarkt kann man Rettich gut einkaufen.
Frühjahrs- und Sommerrettich ist im Kühlschrank nur wenige Tage lagerfähig.
Um die Haltbarkeit zu verlängern, sollte man das Laub abdrehen, den Rettich in ein feuchtes Tuch einschlagen und in den Kühlschrank legen.
Herbst- und Winterrettich hält sich etwas besser.
Roher Rettich ist nicht gefriergeeignet. Wenn Rettich in einem gegarten Gericht enthalten ist, kann man es problemlos einfrieren.
Rettich wird gewaschen und eventuell werden welke Stellen herausgeschnitten.
Meist wird Rettich in dünne Scheiben geschnitten und zu Brot gegessen.
Für einen rohen Salat wird der Rettich geschnitten oder geraspelt. Man kann ihn gut mit anderen Gemüsen oder Obst, wie z. B. Möhren oder Äpfel, mischen und mit einer Salatsoße anrichten. Ein Salat mit Rettich sollte frisch angerichtet werden und sofort gegessen werden. Roher Salat mit Rettich kann, wenn er länger steht, bitter werden.

Sommerrettich wird gut gewaschen und muss nicht geschält werden. Der Winterrettich hat eine feste Schale und muss geschält werden.
Den milden großen Japanrettich kann man als Gemüsebeilage alleine oder gemischt mit anderen Gemüsen kochen. Wenn man ihn mit anderen Gemüsen mischt, bringt man mehr Geschmack und Farbe ins Spiel.
Rettich enthält kein Fett.
Bei den Vitaminen weist Rettich vor allem ß-Carotin (Vorstufe des Vitamin A), Vitamin C und Folsäure auf.
Unter den Mineralstoffen sind Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen erwähnenswert. Rettich enthält relativ viel Kalium. Kalium wirkt harntreibend und entwässernd.
Der Geschmack des Rettichs wird durch Senföle beeinflusst. Sie wirken immunstimulierend und antibakteriell.

Rettich ist für manche Menschen schwer verdaulich und kann Aufstoßen und Blähungen hervorrufen.
Wenn man "Rettich zum Weinen bringt" bedeutet das, dass Rettich gesalzen wird. Durch das Salzen verliert er Flüssigkeit und die Schärfe nimmt ab.
Rettich wird meist roh gegessen. Man reicht ihn zu Brot oder verwendet ihn in einem Salat. Möchte man Rettich zum Brot reichen, wird das Salz dazu gestellt. So kann jeder nach Belieben würzen.
Probieren Sie die verschiedenen Rettichsorten aus! So bringen Sie Farbe und Geschmack ins Spiel.

Rettichsorten

Es gibt zahlreiche Rettichsorten. Zu den bekanntesten unseres heimischen Angebotes zählen:

"Gärtnerrettich" oder "Europäischer Rettich": scharf

"Japanrettich": mild bis geschmacklos

"Frühjahrs- oder Mairettich": rund und weiß

"Sommerrettich": länglich, weiß, rot oder braun

"Herbst- und Winterrettich": Lagersorten, rund und schwarz, weiß und rot

Rettichanbau

Rettich kann man schon zeitig im Frühjahr aussäen. Mittelschwere bis leichte und humose Böden sind geeignet. Damit die Rüben nicht platzen und die Pflanzen nicht schießen, sollte der Boden gleichmäßig feucht gehalten werden. Der Nährstoffbedarf ist mittelmäßig.

Der Frühjahrs- und Sommerrettich wird für den direkten Verzehr angebaut. Man kann den Rettich bereits ernten, auch wenn er noch nicht ausgewachsen ist. Überreifer Sommerrettich kann bitter werden.

Die späten Sorten kann man einlagern. Sie sollten allerdings möglichst lange auf dem Beet stehen bleiben, damit sie frisch bleiben und richtig reif werden. Frost vertragen sie nicht. Sie werden vor dem ersten Frost geerntet und z. B. in einer Erdmiete oder in Sand eingeschlagen. Der Rettich hält sich in diesem Sandeimer im kühlen Keller bis in das Frühjahr hinein.