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- Wieso fallen im Juni so viele Äpfel von den Bäumen?
Wenn die Apfel- und Birnenbäume im Juni Früchte verlieren, handelt es sich dabei um den sogenannten Junifruchtfall, mit dem sich der Baum von ungenügend befruchteten und überzähligen Früchten befreit. Einige Obstsorten, wie zum Beispiel Elstar und Jonagold, sind dafür bekannt, dass sie beim Junifruchtfall sehr stark Jungfrüchte abwerfen, während andere Sorten eher zu sparsam damit umgehen.
Die Ursache für den Junifruchtfall ist im Stoffwechsel des Obstbaumes zu suchen. Ein ausreichend befruchteter Apfel bildet Wachstumsregulatoren oder Pflanzenhormone, die den Baum auffordern, die Früchte mit allem Notwendigen, wie Nährstoffe, Zucker und Wasser, zu versorgen. Sind Früchte im Frühjahr nicht genügend befruchtet worden, bilden sie auch nur wenig Hormone. Da der Baum so keine "Meldung" von der Frucht bekommt, bildet er eine Korkschicht am Stielansatz der Früchte, die sie von der weiteren Versorgung abtrennt. So von der Vorsorgung abgeschnitten, fällt die Frucht im Juni vom Baum.
In Nordrhein-Westfalen werden auf etwa 1.800 Hektar Äpfel angebaut; im Bundesgebiet sind es 30.000 Hektar. Der Apfel ist das beliebteste Obst der Deutschen: Jährlich werden in Deutschland mehr als zwei Millionen Tonnen Äpfel verzehrt. Das entspricht einem Pro-Kopf-Verbrauch von 30 Kilogramm. Etwa die Hälfte davon kommt aus heimischer Produktion.
Wenn der Baum seine eigenes Qualitätsmanagement für gute volle Früchte abgeschlossen hat und die Ernte ansteht, dann öffnen viele Obstbauern ihre Plantagen, so dass Verbraucher selber pflücken können. Das Selberpflücken von Äpfeln ist bei Verbrauchern sehr beliebt, denn sie möchten genau wissen, wo und wie ihr Obst angebaut wird und es mit eigenen Händen ernten. Die Obstbauern stellen Hilfsmittel wie Kisten, Pflückschlitten und Transportwagen zur Verfügung, die die Ernte erleichtern. So können die Kunden preiswert größere Mengen pflücken.