Zuckerrübensirup aus der Soester Börde schmeckt süßlich, malzig mit einer Karamellnote. Der Zuckerrübensirup passt hervorragend zu Spargel, Leberwurst und zu hellen Brötchen. Wie die regionale Süße hergestellt wird, erzählt Hildegard Nienaber.
Hildegard und Klaus Nienaber stellen in der 4. Generation Zuckerrübensirup her. 1997 übernahmen sie den Familienbetrieb und erneuerten stetig die gesamte Produktionstechnik samt Produktionsgebäude. Die Zuckerrüben für den goldbraunen Sirup kommen aus dem tollen Bördeboden rund um Wadersloh, im südöstlichen Münsterland.
Eigentlich hatte sich Familie Nienaber schon eine berufliche Alternative ausgesucht, denn die Nachfrage nach Zuckerrübensirup ging stark zurück, als sie 1997 den Betrieb übernahm. Doch dann wollten Bäckereien zunehmend auf den süßen, regionalen, braunen Sirup setzen und damit Brot und Gebäck herstellen. So kam es, dass seit 2003 zunehmend in Lagerung der Rüben und Herstellungstechniken investiert wurde, um der Nachfrage und Qualitäts- und Hygienestandards nachzukommen. Familie Nienaber hat das Verfahren seit vier Generationen ausgearbeitet. Die Rüben werden abgebürstet und gewaschen. Anschließend werden die Zuckerrüben als ganze Rübe gekocht. Nach dem Kochen wird die Flüssigphase der Rüben von den Feststoffen über einen Dekanter getrennt. Die Feststoffe werden als Tierfutter genutzt. Der Saft läuft durch ein Filtersystem und anschließend eingedickt. Übrig bleibt der milde, goldbraune Zuckersirup.
Das Nienaber Zuckerrübenkraut hat einen ganz eigenen Geschmack. Der Sirup schmeckt malzig-süß mit einer Karamellnote.
Beim Einsatz des Sirups sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Es gibt zahlreiche Rezeptvorschläge zum Brot oder Kuchen backen. Der Sirup schmeckt ebenso pur auf dem Brot zusammen mit Leberwurst oder Käse. Außerdem eignet sich der Zuckerrübensirup gut für das Herstellen des eigenen Knuspermüslis oder Müsliriegels. Eine spannende Rezeptidee verrät Hildegard Nienaber: „Spargel westfälisch“. Hierfür wird eine mit Zuckerrübensirup angerührte Schmandsoße zum Spargel gereicht.
In der neuen Serie erzählen Landservice-Betriebsleiter*innen, wie durch ihre individuellen Hofgeschichten und große Experimentierfreude ausgefallene Genuss-Produkte entstehen. Erfahren Sie in spannenden Geschichten, wie aus regionalen Urprodukten höfische Spezialitäten werden, die das Prädikat andersARTig verdienen und besondere Geschmackserlebnisse garantieren.